Hengersberg

"Schiff ahoi!" auf der A3


Ein etwas ungewohntes Bild direkt an der Autobahn A3 bei Hengersberg. Dort standen zwei Segelyachten, bei deren Transport es einige Ungereimtheiten gab.

Ein etwas ungewohntes Bild direkt an der Autobahn A3 bei Hengersberg. Dort standen zwei Segelyachten, bei deren Transport es einige Ungereimtheiten gab.

Von Redaktion idowa

Nicht etwa auf der Donau, sondern auf der Autobahn A3 bei Deggendorf tuckerten am vergangenen Freitag zwei Yachten entlang. Sie waren Teil eines Großraumtransports. Doch der zuständigen Verkehrspolizei gefiel das gar nicht. Deshalb mussten die beiden Yachten an einem Rastplatz bei Hengersberg notgedrungen "in den Hafen einlaufen".

Einer Streife der Deggendorfer Verkehrspolizei war der Konvoi mit den beiden Segelyachten am Freitagvormittag auf der A3 in Richtung Passau aufgefallen. Ursprünglich sollten die beiden 12,5 und 14 Meter langen Yachten auf Tiefladern von Frankreich nach Griechenland transportiert werden. Bei der Kontrolle am Rastplatz Ohetal-Süd ergaben sich allerdings einige Ungereimtheiten. Deshalb war erstmal Stillstand angesagt.

Die beiden Tieflader hatten ab der deutsch-französischen Grenze einen Konvoi gebildet und wurden von einem Begleitfahrzeug eskortiert. Das Problem: Eine Konvoifahrt bei Schwertransporten ist im gesamten Bundesgebiet verboten. Jeder Transport hätte daher sein eigenes Sicherungsfahrzeug benötigt. Auch die vorhandenen Ausnahmegenehmigungen ließen zu Wünschen übrig. "Sie entsprachen nicht den tatsächlichen Transportmaßen und waren damit ungültig", erklärt ein Polizeisprecher. Für die 14 Meter lange Yacht musste ein extra langer Tieflader eingesetzt werden, für den es aber keine Zulassung gab. Daher muss nun ein Kfz-Sachverständiger zunächst das Fahrzeug vor Ort überprüfen. Heißt im Klartext: Das Boot ist bis auf weiteres am Rastplatz an der Autobahn "gestandet". Die kürzere Yacht durfte dagegen weitertransportiert werden.

Beide Fahrer mussten zudem ein Bußgeld von rund einhundert Euro blechen. Vergleichsweise günstig. Denn für den Spediteur wird die ganze Angelegenheit deutlich teurer. Er muss mit einer Nachzahlung von etwa 20.000 Euro rechnen.