"Haben es uns schlimmer vorgestellt"

Ostbayerns Baumärkte kommen mit dem Ansturm zurecht


Unter strengen Hygienevorschriften öffneten am Montag die Baumärkte in Bayern wieder ihre Pforten. Der Ansturm fiel weniger schlimm aus als zunächst befürchtet. (Symbolbild)

Unter strengen Hygienevorschriften öffneten am Montag die Baumärkte in Bayern wieder ihre Pforten. Der Ansturm fiel weniger schlimm aus als zunächst befürchtet. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Nach vier Wochen Zwangspause für die Gärtnereien, Bau- und Gartenmärkte in Bayern war die Sorge des Bayerischen Gärtnereiverbands (BGV) kurz vor der Wiedereröffnung am Montag groß: Ein riesiger Kundenansturm wurde erwartet. Ganz so schlimm kam es dann aber nicht.

Rund 10.000 Schutzmasken für Personal und Kunden hatte der BGV am Freitag an seine Mitgliedsunternehmen geschickt, weitere 10.000 sollen am Dienstag folgen. Um zu großen Andrang und Warteschlangen zu vermeiden, hatten viele Betriebe auf jede Werbung verzichtet. Zugangsbeschränkungen wie in den Supermärkten wurden beschlossen, Schutzschilde an den Kassen installiert. Trotzdem rechnete man mit dem Schlimmsten: "Bitte nicht alle an einem Tag!", sagte Verbandsgeschäftsführer Jörg Freimuth am Sonntag gegenüber dpa.

"Es ist alles gesittet abgelaufen"

Am Montag konnte dann aber recht schnell Entwarnung gegeben werden: Laut bayerischem Handelsverband ist der befürchtete Massenansturm ausgeblieben. "Es waren mehr Leute da, aber es ist alles gesittet abgelaufen", sagte Verbandsgeschäftsführer Bernd Ohlmann. Ein durchschnittlicher, 10.000 Quadratmeter großer Bau- und Gartenmarkt dürfte laut Verordnung bei 20 Quadratmetern pro Kunde 500 Menschen einlassen. "Aber das macht keiner", sagte Ohlmann. Je nach Markt seien die Parkplätze am Vormittag zu einem Viertel oder zur Hälfte leer gewesen.

"Haben es uns schlimmer vorgestellt"

Bei "Hornbach" in Straubing standen zwar am Montagmorgen, als der Markt um 7 Uhr seine Türen öffnete, schon etwa 30 Leute Schlange. "Aber wir haben es uns schlimmer vorgestellt", sagte ein Mitarbeiter im Gespräch mit idowa. Zwar gebe es nach wie vor einen gewissen Andrang, aber da durch regelmäßige Einlass-Stops immer nur etwa 30 Kunden gleichzeitig in den Markt dürften, sei die Wartezeit überschaubar. "Es stehen schon immer einige Leute in der Schlange vor dem Markt", so der Mitarbeiter weiter, "aber niemand muss stundenlang warten."

"Vergleichbar mit einem Samstag"

Ähnlich war die Lage bei "Bauhaus" in Landshut. "Es ist moderat", hieß es dort. "Die Situation ist ungefähr vergleichbar mit einem normalen Samstag." Man habe Desinfektionsmittel und Masken für die Kunden und Mitarbeiter bereitgestellt, auch gebe es eine Einlasskontrolle - aber keine Schlange vor dem Markt. "Die Leute sind vernünftig und kommen nicht alle gleichzeitig zu uns", sagte eine Mitarbeiterin am Telefon.

Auch in Cham war es beim Baumarkt "tedox" nach Aussage der Marktleiterin "relativ ruhig". Morgens habe zwar schon eine größere Menge Kunden auf die Öffnung des Marktes gewartet, aber die Lage habe sich schnell entspannt. "Wir hatten da schon ganz andere Szenarien im Kopf", so die Marktleiterin weiter.

"Jeder Kunde kommt problemlos rein"

Eigentlich keinerlei besondere Vorkommnisse gab es am Montag bei "Globus" in Regensburg. "Hier ist alles ganz normal", hieß es dort. Man habe zwar einen Sicherheitsdienst vor der Tür und nur eine gewisse Kundenzahl dürfe zeitgleich in den Markt, aber der ganz große Ansturm sei ausgeblieben. "Morgens hatten wir schon eine kleine Schlange vor der Tür", erklärte ein Mitarbeiter am Telefon - wahrscheinlich hätten die Menschen wohl mit größerem Andrang gerechnet. "Aber mittlerweile kommt jeder Kunde problemlos rein."

Auch der BGV zeigte sich in einer Pressemitteilung vom Montagnachmittag erleichtert. Eine Schnellumfrage bei Mitgliedern habe ergeben, dass der Besucherstrom sich zwischen 70 und 90 Prozent gegenüber einem vergleichbaren Tag der Vorjahre bewegte, hieß es. Was in normalen Jahren Enttäuschung ausgelöst hätte, habe die Unternehmen in diesem Jahr gefreut. Als Wartezeiten meldeten die BGV-Mitglieder demnach zwischen wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde. Die meisten Kunden hätten mit Geduld und Verständnis reagiert.