Großeinsatz
Starkregen führt in Cham zu Verkehrschaos
29. Juli 2022, 11:02 Uhr aktualisiert am 29. Juli 2022, 14:05 Uhr
35 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter sind am Freitagvormittag über der Kreisstadt Cham niedergegangen. Das brachte die Kanalisation an ihre Grenzen und auch das Pumpwerk am Flosshafen konnte nicht mehr mithalten. Für den Katastrophenschutz bedeutete das: Großeinsatz.
"Oh Shit!" entfuhr es einer Anwohnerin in Cham-Brunnendorf. Dort stand das Wasser in Kellern und Erdgeschoss der Gebäude. Mit Eimern, Schaufeln und Pumpen rückten die leidgeprüften Städter dem Nass zu Leibe. Der rückte die Feuerwehr ebenfalls Richtung Brunnendorf aus und kümmerte sich um die Verkehrsregelung im Bereich Brunnenhof, wo das Wasser den Autos teilweise bis auf Höhe Fußraum stand.
Derweil kam das Pumpwerk am benachbarten Flosshafen angesichts der Wassermassen an seine Grenzen. Die Kanalisation kam ebenfalls in die Bredouille. Das Wasser rieß Dreck heraus, über- und unterspülte Straßen. In der Dr.-Muggenthaler-Straße führte die Menge an Wasser sogar dazu, dass die Straße und der Bürgersteig sich anhoben. Bauhof und Tiefbauamt untersuchten noch am Freitag, wie hoch der Schaden dort ist und ob ein Rohr leckt. Genaueres war mangels Erkenntnissen der Verantwortlichen vor Ort noch nicht zu erfahren.
Starkregen in Cham (1)
Die gesperrten Straßen durch das Unwetter und dazu der letzte Schultag brachten außerdem die Stadt an den Rand des Verkehrskollaps. Und wäre das nicht genug, ereignete sich noch ein Unfall auf der B85. In Cham-West kam ein Mann aus Bamberg wegen Sekundenschlafs alleinbeteiligt von der Straße ab und überfuhr ein Verkehrszeichen - Verletzte gab es nicht.
So summierten sich die Einsatzstellen in Cham, Altenmarkt und Michelsdorf auf insgesamt 17 Stück, die in kürzester Zeit von den Einsatzkräften abzuarbeiten waren. Die Wehren aus Cham Chammünster, Katzbach-Loibling, Katzberg und Windischbergerdorf waren mit etwa 100 Männern und Frauen unterwegs. In der Kreiseinsatzzentrale übernahmen Führungskräfte des Kreisbrandinspektionsbereichs drei die Koordination des Unwettereinsatzes. Den ersten Alarm gab es um 9.53 Uhr.