Schock in der jüdischen Gemeinde in der US-Stadt Pittsburgh am Sabbat: Ein Schütze feuert in einer Synagoge Schüsse ab, elf Menschen sterben. Auch Polizisten werden verletzt.
Verdächtiger festgenommen Elf Tote bei Schüssen in Synagoge in Pittsburgh
Er hatte am Samstag in der US-Stadt Pittsburgh während einer Taufzeremonie in einer Synagoge elf Menschen erschossen und sechs weitere verletzt. Die Polizei überwältigte den Täter und nahm ihn fest. Nach Angaben von US-Justizminister Jeff Sessions könnte ihm die Todesstrafe drohen. Die Bundesstaatsanwaltschaft erhob noch in der Nacht Anklage in insgesamt 29 Punkten gegen den Mann.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, UN-Generalsekretär António Guterres und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilten die Tat mit scharfen Worten. "Wir alle müssen uns dem Antisemitismus entschlossen entgegenstellen - überall", schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert im Auftrag der Kanzlerin auf Twitter. Netanjahu sagte in einer Videobotschaft: "Mein Herz ist gebrochen und ich bin angewidert von der mörderischen Attacke auf eine Synagoge in Pittsburgh", sagte Netanjahu in einem Video-Statement.
"Das gesamte israelische Volk trauert mit den Familien der Toten", betonte der israelische Regierungschef. In Pittsburgh und auch vor dem Weißen Haus in Washington kamen am Abend spontan Menschen zusammen und trauerten gemeinsam um die Opfer.
US-Präsident Donald Trump betonte: "Diese bösartige antisemitische Attacke ist ein Angriff gegen die Menschheit." Das "tödliche Gift des Antisemitismus" müsse bekämpft werden, sagte er. Er forderte schnellere Todesurteile für Mörder und deren rasche Vollstreckung. "Sie sollten wirklich den ultimativen Preis zahlen", sagte Trump am Samstag über Menschen, die Gläubige in Gotteshäusern erschießen. "Sie sollten nicht Jahre über Jahre darauf warten." Vizepräsident Mike Pence schloss sich der umstrittenen Auffassung an.
Der Präsident sprach sich zudem für bewaffnetes Sicherheitspersonal bei Gottesdiensten aus. "Ein Verrückter ging hinein und sie hatten keinen Schutz", sagte Trump über die Gemeindemitglieder. "Bewaffnete Posten hätten ihn sofort stoppen können." Trump ordnete am späten Samstagabend an, die US-Flagge an allen öffentlichen Gebäuden auf Halbmast zu setzen.
Das Social-Media-Profil des Festgenommenen lässt darauf schließen, dass er eine antisemitische und stark rechtsgerichtete Grundhaltung hatte. Er soll beim Eindringen in die Synagoge gerufen haben: "Alle Juden müssen sterben."
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