Gelungenes Turnier in Dingolfing

Der 1.FC Penzberg ist bayerischer Hallenmeister 2020


Der 1. FC Penzberg hat in Dingolfing die Bayerische Hallenmeisterschaft 2020 gewonnen.

Der 1. FC Penzberg hat in Dingolfing die Bayerische Hallenmeisterschaft 2020 gewonnen.

Vor fast 1.000 Zuschauern in Dingolfing hat sich der FC Penzberg die Bayerische Hallenmeisterschaft geholt. Auch die ostbayerischen Teams wussten zu überzeugen.

Insgesamt 920 Zuschauer verfolgten am Samstag die Endrunde der Bayerischen Hallenmeisterschaften in der vollbesetzten Höll-Ost-Halle in Dingolfing. Neben der reibungslosen Organisation des FC Dingolfing, rahmte vor allem die tolle Stimmung seitens der zahlreich angereisten Fans der acht teilnehmende Mannschaften das Event ein. Der Bayerische Fußballverband hatte im Vorfeld der Veranstaltung zwei sehr ausgeglichene Gruppen ausgelost und so durfte man sich auf ein hochklassiges und spannendes Futsal-Turnier gefasst machen.

Der 1. FC Penzberg hat in Dingolfing die Bayerische Hallenmeisterschaft 2020 gewonnen.

Der 1. FC Penzberg hat in Dingolfing die Bayerische Hallenmeisterschaft 2020 gewonnen.

Für den niederbayerischen Gastgeber und Bezirksligist FC Dingolfing sollte es eine überraschend überzeugende Vorrunde werden. Durch zwei Remis, bei welchen vor allem in der zweiten Partie gegen Weiden ein Sieg durchaus verdient gewesen wäre und den abschließenden souveränen Sieg gegen Ebelsbach qualifizierte man sich als Gruppenzweiter für das Halbfinale. Starke Leistungen boten dabei Andreas Eglseder mit zwei sehenswerten Treffern, sowie FCD-Torhüter Bogdan Hodoroaba, der teils sogar als Spielmacher fungierte und so ein zusätzliches spielerisches Element ins Dingolfinger Spiel einbrachte.

Der Trainer des FC Dingolfing, Florian Baumgartl, ließ zu Anfang des Turniers gegenüber idowa verlauten, dass man viel Wert auf die Halle lege, da man eine sehr junge Mannschaft habe, die einfach sehr gerne kickt. Diese Motivation für den Hallenfußball zeigten die FCD-Akteure dann auch.

Ostbayerische Teams überzeugen

Eine erfolgreiche Vorrunde bot die in der Landesliga aktive SpVgg SV Weiden. Mit einem eher glücklichen Remis gegen die Gastgeber und zwei ungefährdeten Siegen sicherten sich die Oberpfälzer am Ende verdient den Gruppensieg. Entscheidend hierfür war vor allem die disziplinierte Leistung in der Defensive, welche in drei Vorrundenpartien nur einen Gegentreffer zuließ.

Einen erfrischenden und trotzdem taktisch ausgereiften Auftritt legte der DFC Entracht Landshut, Tabellenführer der Kreisliga Donau/Laaber,aufs Parkett. Mit fünf Punkten aus drei Partien stießen die Landshuter damit ebenfalls ins Halbfinale vor und komplettierten somit den hervorragenden Auftritt der ostbayerischen Vertreter in der Gruppenphase.

Der Spielertrainer des Teams, Ali Attieh, sprach gegenüber idowa davon, die Qualifikation für diese Endrunde sei der größte Erfolg für den Verein. Zu motivieren brauche er seine Spieler indes nicht. Er sei sogar in der luxuriösen Situation gewesen, Spielern absagen zu müssen. Neben der von Attieh thematisierten Motivation und der spielerischen Variabilität in der Offensive zeigte die Eintracht auch defensiv stets tolle Leistungen und verdiente sich so den etwas überraschenden Einzug in die Runde der letzten vier.

Der weitere Verlauf der Vorrunde

Neben Gastgeber Dingolfing und Gruppensieger Weiden waren in der Gruppe A auch noch die Vertreter aus Ober- und Unterfranken dabei. Auch die beiden fränkischen Teilnehmer aus Mitterteich/Steinmühle und Ebelsbach wussten über weite Strecken der Begegnungen durchaus zu überzeugen. Für die jeweils auf Kreisebene aktiven Teams dürfte es jedoch einen größeren Erfolg dargestellt haben, bei dieser Bayerischen Hallenmeisterschaft dabei gewesen zu sein, als die Enttäuschung über das frühe Ausscheiden währen dürfte. Beide Mannschaften legten eine kämpferisch hervorragende Leistung hin und können mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden sein. Zu bemerken ist in dieser Hinsicht noch die außerordentliche Unterstützung, die sowohl Mitterteich/Steinmühle als auch Ebelsbach durch ihre zahlreich mitgereisten Fans erfuhren.

In Gruppe B erreichte neben der Landshuter Eintracht auch der oberbayerische Vertreter aus Penzberg das Halbfinale. Diese zeigten sich defensiv stets äußerst diszipliniert und konnten so zwei wohlverdiente Siege sowie ein Remis gegen Landshut verbuchen. Nach vorne gepeitscht wurde Penzberg dabei durch ihren frenetischen Fanclub, der für die bayerische Hallenmeisterschaft nach Dingolfing gereist war.

Auch in der zweiten Gruppe konnten grundsätzlich alle Mannschaften Futsal auf starkem Niveau präsentieren. Der mittelfränkische Vertreter Türkspor Nürnberg versprühte vor allem technische Finesse, war aber oftmals zu ungestüm und inkonstant. Der sowohl von Florian Baumgartl als auch von Ali Attieh mit favorisierte schwäbische Landesligist aus Gundelfingen enttäuschten ein wenig und hatte am Ende der Vorrunde nur einen Zähler auf dem Konto.

Spannende Endspiele um den Titel

Im ersten Halbfinale des Abends standen sich die SpVgg SV Weiden und der FC Eintracht Landshut gegenüber, welches die Niederbayern äußerst mutig begannen. Dementsprechend gingen diese nach vier Spielminuten durch Valon Muliqi in Führung. Diese baute die Eintracht Mitte der Partie sogar dank des Treffers von Jasmin Emini aus und legte anschließend eine abgebrühte Defensivleistung an den Tag, welche den Einzug ins Finale am Ende sicherstellte. Aufgrund des frechen und unbeschwerten Auftritts der Landshuter war der 2:0-Sieg über Weiden schlussendlich auch höchstverdient.

In der verbliebenen Halbfinalbegegnung traf der 1.FC Penzberg auf die Gastgeber vom FC Dingolfing. Auch hier ging der niederbayerische Vertreter zunächst in Führung. Die wunderbare Vorlage von Torhüter Bogdan Hodoroada vollendete Rinos Bajraktari sehenswert per Kopf. Nach diesem Tor mit Seltenheitswert gestaltete sich das Match zerfahrener und etwas ruppiger, ehe Penzberg eine Minute vor Spielende per Freistoß zum Ausgleich traf. Kurz darauf kam es für den FCD noch dicker, da Marco Hiry zum zweiten Mal per Freistoß einnetzte. Drei Sekunden vor Spielende entschied Penzberg schlussendlich die Partie und qualifizierte sich durch diesen 3:1-Erfolg über Dingolfing für das große Finale.

Somit kam es zum Finale zwischen dem FC Eintracht Landshut und dem 1.FC Penzberg, welches durch eine rote Karte für die Niederbayern eröffnet wurde. Den Siegtreffer zum 1:0 erzielte der 1.FC Penzberg allerdings erst vierzig Sekunden vor Spielende durch Maximilian Berwein und konnte sich so den Titel "Bayerischer Hallenmeister 2020" sichern.

"Titel hört sich überragend an"

Nach der Siegerehrung auf diesen Titel angesprochen, antwortete der Futsal-Coach des 1.FC Penzberg Sepp Siegert mit heiserer Stimme: "Dieser Titel hört sich überragend an, aber ich kann gerade dazu noch gar nicht so viel sagen." Auch analysierte er gegenüber idowa die möglichen Gründe für den Erfolg: "Viele Spieler haben regelmäßige oder zumindest sporadische Erfahrungen bei unserer Futsal-Regionalliga-Mannschaft sammeln können." Dies mündet laut Siegert in einer höheren Disziplin und mehr Cleverness, welche sein Team nach einem für ihn schwachen Turnierbeginn auch an den Tag gelegt hat.

Neben der überzeugenden sportlichen Leistung blickt der FC Dingolfing auch auf eine grundsätzlich gelungene Veranstaltung zurück. Für die Gastgeber waren neben vielen Ehrenamtlern auch einige Spieler der zweiten und dritten Herrenmannschaft sowie der U19 als Helfer und Ordner im Einsatz und sorgten so für einen reibungslosen Ablauf. Die Reaktion des heimischen Trainers Florian Baumgartl für diese Arbeit fiel durchwegs positiv aus: "Sensationell, was hier ehrenamtlich geleistet wird. Der ganze Verein ist hierfür schon tage- und wochenlang engagiert."

Ebenso großes Lob erhielten die vielen Freiwilligen vom Organisationsleiter des Turniers Matthias Auer, der mit der Vorbereitung und Durchführung sehr zufrieden war. "Wir sind durch unsere eigenen, zehntägigen Hallenturniere sehr erprobt." Bis auf einige Sonderwünsche des Bayerischen Fußballverbandes, die aber ebenfalls bewerkstelligt werden konnten, sei die komplette Organisation der Endrunde zur vollkommenen Zufriedenheit des FC Dingolfing und der gastierenden Vereine abgelaufen.

Baumgartl: "Alles kann, nichts muss"

Nun gilt es für die ostbayerischen Vertreter bei der Bayerischen Hallenmeisterschaft, sich wieder vollständig auf die Rückrunde zu fokussieren und die Vorbereitung auf eben jene langsam einzuläuten. Darauf angesprochen, betonten sowohl FCD-Trainer Baumgartl als auch Eintracht-Coach Attieh, wie zufrieden man mit dem Verlauf der jeweiligen Hinrunde sei. Florian Baumgartl fügte hinzu, dass man sich vor allem als Team bereits für die kommende Spielzeit weiterentwickeln wolle: "Alles kann, nichts muss. Vom Verein ist kein Druck da.".

Etwas offensiver im Bezug auf einen möglichen Aufstieg äußerte sich Ali Attieh, der zunächst noch ausdrücklich die "wahnsinnige" sportliche und wirtschaftliche Entwicklung des FC Eintracht Landshut lobte, ehe er sich kämpferisch hinsichtlich der Rückserie gab: "Der Verein und die Spieler können und wollen in die Bezirksliga." Ferner sei für ihn die Rolle der Eintracht in der Kreisliga Donau/Laaber in dieser Saison keine Überraschung.