Landkreis Landshut

Umzug und Party am Rosenmontag aus Sicht der Polizei


Wo gefeiert wird, gibt's oft auch Prügeleien und andere Zwischenfälle. Mit den Schattenseiten des Feierns in Geisenhausen musste sich die Polizei auseinandersetzen.

Wo gefeiert wird, gibt's oft auch Prügeleien und andere Zwischenfälle. Mit den Schattenseiten des Feierns in Geisenhausen musste sich die Polizei auseinandersetzen.

Von Redaktion idowa

"Über mangelnde Arbeit musste sich die Polizei Vilsbiburg anlässlich des Rosenmontags in Geisenhausen nicht beschweren - ganz im Gegenteil" heißt es im Bericht der Polizeiinspektion Vilsbiburg im Nachgang des Faschings-Großereignisses. Auslöser der meisten Einsätze war Alkohol, der manche Besucher neben betrunken auch aggressiv gemacht hatte.

Um 14.18 Uhr trafen die Polizisten auf einen 15-jährigen Jugendlichen, der augenscheinlich betrunken am Boden lag. Der Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,76 Promille. Nach Behandlung durch das Rote Kreuz wurde er von seinen Eltern abgeholt.

Um 14.52 Uhr passierte fast das Gleiche nochmal: Die Beamten fanden ebenfalls am Marktplatz einen weiteren 15-Jährigen fest, der einen Alkoholwert von 1,54 Promille hatte. Auch er wurde nach Behandlung durch das Rote Kreuz von seinen Eltern abgeholt.

Um 14.50 Uhr fiel den Beamten am Marktplatz ein 17-Jähriger auf, der eine stark blutende Platzwunde am Kopf hatte. Mit 2,62 Promille konnte sich der 17-Jährige kaum noch auf den Beinen halten. Auf Befragen gab er an, dass er Streit mit einem Unbekannten gehabt habe und von diesem geschlagen worden sei. Er wollte sich nicht im Krankenhaus verweigerte er. Erst auf intensives Zureden seines herbeigerufenen Vaters ließ er sich diese dann nähen.

Um 15.42 Uhr parkte eine im Einsatz befindliche Polizeihundeführerin ihren Streifenwagen am Festplatz in der Nähe des Disoczelts. Bereits beim Einparken urinierte dabei ein 19-Jähriger gegen das Dienstfahrzeug. Als ihn die Beamtin zur Rede stellte, beschimpfte sie der Mann massiv. Herbeigeeilte Beamte unterstützten die Beamtin, wobei sich der Mann einer Personalienfeststellung widersetzte. Unter Anwendung von unmittelbarem Zwang wurde er deshalb zur Polizeiwache ins Rathaus gebracht. Dabei leistete er erheblichen Widerstand und verletzte sich dadurch leicht am Kopf. Ein später durchgeführter Alkoholtest ergab 1,68 Promille. Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren unter anderem wegen Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen wurde er entlassen und erhielt ein 24-stündiges Betretungsverbot für Geisenhausen.

Drogenverkauf am Festplatz

Um 16.10 Uhr erhielt die Polizei Kenntnis, dass ein Mann auf dem Festplatz Drogen zum Kauf anbot. Bei dem 22-Jährigen wurden im Rahmen seiner Kontrolle bei der körperlichen Durchsuchung Drogen gefunden und sichergestellt. Außerdem erwartet den Mann eine Strafanzeige wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Aufgrund eines Drogenschnelltests dürfte es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Kokain handeln. Der Mann wurde anschließend wieder entlassen. Auch erhielt ein 24-stündiges Aufenthaltsverbot für Geisenhausen.

Um 16.40 Uhr kontrollierten zwei Zivilbeamte auf dem Festplatz einen 19-jährigen Mann. Als die Kontrolle beendet war, drehte sich dieser um und beleidigte die Beamten im Weggehen. Als einer der Beamten ihn daraufhin festhielt, sprang ihm von hinten eine 18-Jährige mit Wucht in den Rücken. Beide Personen wurden festgenommen und zur Polizeiwache gebracht. Beide waren erheblich betrunken.

Um 17.25 Uhr erhielt die Polizei eine Mitteilung, dass sich vor einer Bäckerei in der Bahnhofstraße ein stark betrunkener und verletzter Mann befindet. Nach Feststellung der eintreffenden Beamten war er aufgrund seiner starken Alkoholisierung - später stelle sich bei dem 18-Jährigen ein Atemalkoholwert von 3,46 Promille heraus - gegen die Gebäudewand der Bäckerei gelaufen. Nur unter Anwendung von unmittelbarem Zwang war es möglich, den höchst agressiven und unkooperativen Heranwachsenden im Rettungsfahrzeug zu halten. Nach Auskunft des Notarztes war eine Einlieferung in die Intensivstation des Krankenhauses Dingolfing unumgänglich. Polizeibeamte mussten im Rettungsfahrzeug mitfahren und den Betroffen ruhig halten.

Am Hinterkopf verletzt

Um 16.45 Uhr schubste ein unbekannter Faschingsbesucher namens "Marvin" einen stark betrunkenen 18-Jährigen auf der Hauptstraße derart, dass dieser dadurch zu Boden fiel und sich am Hinterkopf stärker verletzte. Der Gestürzte musste zur weiteren Behandlung mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Sein Atemalkoholwert lag bei 2,6 Promille. Der flüchtige Unbekannte wurde von Zeugen wie folgt beschrieben: Etwa 20 Jahre alt, blonde Haare und mit einem orangen Overall bekleidet. Hinweise hierzu nimmt die Polizei Vilsbiburg unter der Telefonnummer 08741-96270 entgegen.

Bei einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Besuchern im Discozelt schlug um 17.30 Uhr ein 22-Jähriger seinem Kontrahenten mit der Faust ins Gesicht. Beide Personen wurden vom Sicherheitsdienst aus dem Festzelt verwiesen und der Polizei übergeben.

Polizeibeamte wollten um 18.10 Uhr einen Mann, der dabei beobachtet wurde, dass er Frauen anrempelte und schubste, kontrollieren. Mehrmals mischte sich dabei ein 50-jähriger Mann ein und versuchte, die Beamten von der Kontrolle abzuhalten. Mehrmals wurde er daraufhin belehrt, dies zu unterlassen und ihm am Schluss auch die Anwendung unmittelbaren Zwangs angedroht. Der stark betrunkene Mann - ein späterer Atemalkoholtest ergab 1,58 Promille - ließ jedoch nicht ab, sondern griff vielmehr die Beamten an, worauf es zum Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock gegen ihn kam. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Landshut wurde bei ihm im Krankenhaus eine Blutentnahme durchgeführt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er entlassen. Auf ihn wartet nun ein Strafverfahren wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Um 18.45 Uhr kam es in der Bahnhofstraße innerhalb einer Personengruppe zu einem Streit. Hierbei schlugen zwei junge Männer und eine junge Frau aufeinander ein. Es kam jedoch nicht zu gröberen Verletzungen. Die Polizei musste den Streit schlichten und nahm gegen die drei Personen Strafanzeigen wegen Körperverletzung auf.

Unerlaubte Spielzeugwaffe

Um 19.52 Uhr kam es in einer Gaststätte in der Vilsbiburger Straße zu einer Schlägerei. Einsatzkräfte der Polizei mussten fünf Personen trennen, die auf einander einschlugen. Gegen alle fünf Gäste wird nun wegen Körperverletzung ermittelt.

Um 21.50 Uhr brachte der Sicherheitsdienst einen Mann zur Polizeiwache, der beim Faschingstreiben eine täuschend echt aussehende Spielzeugwaffe mitführte. Das Führen eine solchen sogenannten Anscheinswaffe stellt einen Verstoß gegen das Waffengesetz dar. Die "Waffe" wurde an Ort und Stelle eingezogen, der Mann muss mit einem Bußgeld rechnen.

Um 23.31 Uhr beobachteten Polizeibeamte vor ihrem Fahrzeug einen Streit von zwei Personen. Um diese auf die anwesende Polizei hinzuweisen und Schlimmeres zu verhüten, hupte der Fahrer. Daraufhin drehte sich einer der beiden Männer um und beleidigte die Beamten. Der Täter erhielt einen Platzverweis und eine Strafanzeige.

Um 0.05 Uhr wurde die Polizei zur Unterstützung bei einem medizinischen Rettungseinsatz angefordert. Eine junge Frau widersetzte sich bei ihrer Erstversorgung massiv den Rettungskräften. Die hinzugerufene Polizei wurde von der Frau beleidigt und bespuckt. Bei der Fahrt ins Krankenhaus musste die 20 Jahre alte Frau zum Schutze der Rettungskräfte von Polizeibeamten begleitet werden. Gegen sie wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Zwei Männer gerieten um 19.35 Uhr in einem Lokal in der Vilsbiburger Straße aneinander. Wechselseitig traktierten sie sich mit Fäusten, bis die Polizei einschritt. Gegen beide wurde Strafanzeige wegen Körperverletzung erstattet.