Geiselhöring

Das Tipi, das nicht sein dürfte


In dem Waldstück scheint ein blauer Himmel durch die Baumkronen. Zur Naturverbundenheit des Waldkindergartens in Geiselhöring passt ein Indianer-Tipi. Allerdings wurde der Unterstand bislang nie offiziell genehmigt (Symbolbild).

In dem Waldstück scheint ein blauer Himmel durch die Baumkronen. Zur Naturverbundenheit des Waldkindergartens in Geiselhöring passt ein Indianer-Tipi. Allerdings wurde der Unterstand bislang nie offiziell genehmigt (Symbolbild).

Der Mitglieder des Bauausschusses in Geiselhöring im Landkreis Straubing-Bogen beschäftigen sich auf ihrer Sitzung am Donnerstag mit einem besonderen Bauantrag. Es geht um einen Holzunterstand in Form eines Indianer-Tipis am Waldkindergarten, als Wetterschutz für die Kinder, falls es mal regnet. Skurriles Detail: Der Unterstand steht seit fast 12 Jahren.

Den Pädagogik-Trend "zurück zur Natur" hat die Stadt Geiselhöring nicht verschlafen. Schon seit 2007 gibt es in der Schelmenloh einen sogenannten Waldkindergarten. Laut Auskunft der Stadt ist er bei Eltern wie Kindern beliebt. Im Waldkindergarten sind die Kinder möglichst viel draußen. Damit das auch bei Regen und Wind geht, gibt es ein Steinhaus als Wetterschutz - und seit 2008 auch einen Holzunterstand, im Stil eines Indianer-Tipis.

Das Tipi ist am Donnerstag Thema im Bauausschuss der Stadt Geiselhöring. Ein bereits errichtetes Bauwerk soll fast 12 Jahre später genehmigt werden. Das Problem: Das Landratsamt Straubing-Bogen wusste bislang nichts von dem Wetterschutz im Stil amerikanischer Ureinwohner. Auf einer Ortsbegehung fiel Vertretern des Landratsamts kürzlich das "Holz-Zelt" im Waldkindergarten auf.

Wie ein Sprecher der Stadt Geiselhöring idowa gegenüber bestätigte, war der Bau seinerzeit nicht genehmigt worden. Zumindest nicht von den Stellen, die dafür zuständig gewesen wären. "Das Tipi ist ohne Baugenehmigung errichtet worden", heißt es von der Geiselhöringer Verwaltung. Die war selbst als Träger des Kindergartens am Bau beteiligt.

Der Unterstand, der eigentlich nicht sein dürfte, und an dem die Kinder trotzdem ihre Freude haben, ist am Donnerstagabend Thema im Bauausschuss. Er soll gemeinsam mit einer weiteren Überdachung seine Baugenehmigung bekommen: Der Obst- und Gartenbauverein (OGV) hatte einen Wetterschutz für seinen Ofen gebaut - ebenfalls auf dem Gelände des Waldkindergartens.

Ob die Kosten im Nachhinein noch eine Rolle spielen, bleibt unklar. Der OGV hatte seine Ofen-Überdachung auf eigene Rechnung geplant und hingestellt. Wie viel das Indianer-Tipi seinerzeit gekostet hat, konnte in der Geiselhöringer Verwaltung zunächst niemand sagen. Immerhin sei es schon lange her.