Gegen "Linkswende" der CSU

Werte-Union in Bayern tritt aus Bundesverband aus


Die bayerische Werte-Union hat sich von den der Bundespartei distanziert und will sich künftig wieder auf die CSU konzentrieren. (Symbolbild)

Die bayerische Werte-Union hat sich von den der Bundespartei distanziert und will sich künftig wieder auf die CSU konzentrieren. (Symbolbild)

Von mit Material der dpa

Mit Dauerkritik an Merkel hat die Werte-Union immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt. Mit dem neuen Bundeschef drifte die Gruppe nach rechts ab, finden seine Gegner. Nun gibt es Auflösungserscheinungen.

Die Werte-Union in Bayern ist nach eigenen Angaben am Samstag aus dem Bundesverband ihrer Organisation ausgetreten und zu ihrer früheren Vereinsform zurückgekehrt. Bei einer Mitgliederversammlung in Pöttmes (Landkreis Aichach-Friedberg) wurde die 38-jährige Juliane Ried zur Vorsitzenden gewählt. Die Gruppe nennt sich - wie bei ihrer Gründung 2014 - "Konservativer Aufbruch für Werte und Freiheit", sagte Ried. 2019 hatte sich der Verein ihren Angaben nach mit der Werte-Union zusammengeschlossen.

"Wir wollen uns wieder auf die CSU konzentrieren", begründete Ried gegenüber der Deutschen Presse-Agentur diesen Schritt. Sie verfolgten aber weiterhin gemeinsame politische Ziele mit der Werte-Union. Jedoch: Die Politik der CSU-Führung sei "derzeit noch problematischer als die der CDU, so dass man sich mit ganzer Kraft auf Bayern und die Basis der CSU konzentrieren müsse", wie Ried auf der Facebook-Seite des Vereins schreibt. Es gelte, einer "Linkswende" der CSU entgegenzutreten.

Ried war Ende Mai noch bei der Wahl zur Bundesvorsitzenden der Werte-Union angetreten und da dem Ökonomen Max Otte knapp unterlegen. "Die Causa Otte hat die Werte-Union gespalten", sagte sie am Samstag. In Baden-Württemberg trat der Landesvorstand der Werte-Union am Samstag aus Protest gegen die Wahl Ottes fast geschlossen zurück. Elf von zwölf Vorstandsmitgliedern hätten dem Bundesvorstand ihren Rückzug zum kommenden Freitag angekündigt, sagte der stellvertretende Landeschef Oliver Kämpf der dpa.

In einem Schreiben an den Bundesvorstand heißt es: "Die Ziele der Werte-Union werden mit dem aktuellen Bundesvorstand nicht mehr erreicht." Hintergrund sei eine "Annäherung an völkische und nationalistische Themen". Das laufe dem wertkonservativen und wirtschaftsliberalen Kurs der Landesvorstandsmitglieder zuwider.

Die Werte-Union sieht sich als Vertretung der konservativen Strömung in der Union, ist aber keine offizielle Parteigliederung.