Gegen Lewandowski

FC Bayern setzt erhofftes Ausrufezeichen


Bayerns Noussair Mazraoui (l.) stoppt Barcelonas Robert Lewandowski. Der Pole war bei seiner Rückkehr nach München glücklos.

Bayerns Noussair Mazraoui (l.) stoppt Barcelonas Robert Lewandowski. Der Pole war bei seiner Rückkehr nach München glücklos.

Von sid

Bayern München hat gegen den FC Barcelona und seinen Ex-Torjäger Robert Lewandowski einen wichtigen Sieg gefeiert. Die Aussichten auf das Achtelfinale sind glänzend.

Robert Lewandowski gratulierte seinen Ex-Kollegen fair, winkte den Fans noch kurz zu - dann verließ er enttäuscht sein früheres Wohnzimmer. Der FC Bayern feierte dagegen ausgelassen vor der Südkurve: Die Rekordjäger aus München haben beim brisanten Wiedersehen mit Robert Lewandowski das erhoffte Ausrufezeichen gesetzt.

Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann gewann auf ihrer Titel-Mission in der Champions League gegen den FC Barcelona mit 2:0 (0:0) und hat in der starken Gruppe C vor den anstehenden Spielen gegen Viktoria Pilsen nun beste Aussichten auf das Achtelfinale.

Fazit von Musiala: "Es war richtig schwer"

"Jeder bei uns war hungrig. Von so einem Spiel träumt jeder Spieler", sagte Nationalspieler Jamal Musiala. Sein Team sei "nicht ungeduldig" geworden: "Manchmal braucht es dann ein Eckentor, danach war das Momentum auf unserer Seite. Es war richtig schwer."

Lucas Hernandez brachte die Münchner, die zuletzt in der Liga mit drei Remis enttäuscht hatten, in der 50. Minute in Führung. Leroy Sane erhöhte mit einem super Solo auf 2:0 (54.). Die Bayern, die sich nach dem Wechsel deutlich steigerten, konnten sich aber auch bei Lewandowski bedanken, der vor 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena ungewohnte Abschlussschwächen zeigte.

"Das passiert bei jedem Spieler. Manchmal läuft es, manchmal nicht", sagte Musiala: "Wir haben es ihm so schwer wie möglich gemacht."

Bayerischer Champions-League-Rekord

Für die Münchner war es das 30. Gruppenspiel in Folge ohne Niederlage, sie stellten damit den Rekord von Real Madrid ein. Gegen Barca war es bereits der fünfte Sieg in Serie. Da half auch Lewandowski nicht.

Bayern-Fans empfangen Lewandowski mit Beifall

Der 34-Jährige, der in 375 Pflichtspielen für die Bayern 344 Tore erzielt hatte, wurde bei seiner Rückkehr von den Münchner Fans immerhin mit Beifall empfangen. Dabei hatte sein Wechsel im Sommer für reichlich Theater gesorgt.

Als Gegenspieler für den Polen hatte sich Nagelsmann in der Innenverteidigung neben Lucas Hernandez für Dayot Upamecano anstelle von Matthijs de Ligt entschieden. Zudem ersetzte Jamal Musiala den verletzten Kingsley Coman. Ansonsten vertraute der Bayern-Coach dem Team vom 2:0 bei Inter Mailand.

Barcelona mutig

Es entwickelte sich von Beginn an ein umkämpftes Spiel, in dem Barca mutig die Offensive suchte. So scheiterte Pedri bereits in der 8. Minute am glänzend reagierenden Manuel Neuer.

Der Bayern-Keeper brachte kurz darauf mit einem verunglückten Abspiel allerdings seinen Ex-Kollegen Lewandowski in Position, doch Upamecano klärte gerade noch. Keine Chance hätten die Bayern jedoch gehabt, wenn Lewandowski (17.) völlig freistehend besser gezielt hätte. Kurz darauf scheiterte der ehemalige Münchner Torgarant dann an Neuer.

FC Bayern zunächst ideenlos

Die Bayern waren zwar bemüht, doch beim Spiel in die Spitze fehlten zunächst Präzision und Ideen. Marc-Andre ter Stegen hatte im Gegensatz zu seinem DFB-Kollegen Neuer erst mal wenig zu tun.

In der 27. Minute musste er gegen den eingewechselten Noussair Mazraoui - er kam für den angeschlagenen Benjamin Pavard - erstmals eingreifen. Doch so richtig kamen die Münchner nicht in Fahrt.

Bayern kann mit 0:0 zur Pause gut leben

Barcelona blieb dagegen brandgefährlich. Mazraoui rettete in höchster Not erneut gegen Lewandowski (43.). Die Bayern konnten beim Gang in die Kabine froh sein, dass ihr ehemaliger Torgarant in der ersten Hälfte gnädig geblieben war.

Nagelsmann reagierte und brachte Leon Goretzka für Marcel Sabitzer. Doch erst einmal war es erneut Barca mit einer weiteren Chance durch Raphina (46.). Doch die Bayern wachten auf, waren nun deutlich aggressiver. Erst zwang Goretzka ter Stegen zu einer Parade, dann traf Hernandez nach Ecke von Joshua Kimmich per Kopf - und eben Sane.