Gaming-Tipp

Pure Poesie beim Spiel „Gris“


An manchen Stellen fühlt sich der Spieler bei "Gris", als ob er eine Zeichnung durchlaufen würde.

An manchen Stellen fühlt sich der Spieler bei "Gris", als ob er eine Zeichnung durchlaufen würde.

Von seg/nme

Durch Wasserfarben laufen: Das Plattform-Spiel "Gris" ist eines der schönsten, das du jemals sehen wirst.

Zocken - der Begriff steht bei vielen Gamern für schwierige Situationen, die gemeistert werden müssen und oft pures Adrenalin. Dass es auch anders geht, beweist jedes Jahr eine Handvoll Spiele. Dazu gehört seit Kurzem auch "Gris". Das meditative Spiel setzt nicht auf Schwierigkeit, sondern aufs Erleben.

Darum geht's: In "Gris" geht es um den gleichnamigen Hauptcharakter. Gris ist eigentlich eine hoffnungsvolle junge Frau - bis sie von einer Tragödie aus dem Leben gerissen wird. Die Art, wie sie ihre Trauer bewältigt, ist durch fünf Welten visualisiert, die alle ihre eigenen Farben und ihren eigenen Stil haben. Während Gris sie durchschreitet, enthüllt sich Stück für Stück, was passiert ist.

Das Besondere: Schwierige Hüpf-Rätsel oder fiese Gegner, wie sie bei dieser Art von Spiel üblich sind, fehlen bei "Gris" vollkommen. Man merkt, dass die Entwickler eine Geschichte erzählen wollen und den Spieleteil ihres Spiels deshalb bewusst simpel gehalten haben. Das lässt Zeit, sich auf die wunderschöne Grafik im Aquarell-Stil zu konzentrieren und der Musik zu lauschen, die Gris Reise begleitet. Gamer, die eine Herausforderung suchen, seien deshalb schon einmal gewarnt - "Gris" konzentriert sich auf andere Dinge. In aller Kürze: Meditativ, wunderschön und tragisch: "Gris" ist kein Spiel für Profizocker, aber für alle, die sehen wollen, was Entwickler aus dem Medium Games herausholen können.

"Gris", Nomada/Devolver Digital, Plattform-Spiel, freigegeben ab zwölf Jahren, erschienen für PC und Nintendo Switch.