Amateurfußball in Ostbayern

Landes- und Bayernligisten fordern sofortigen Saisonabbruch


Die ostbayerischen Landes- und Bayernligisten fordern vom BFV einen Saisonabbruch.

Die ostbayerischen Landes- und Bayernligisten fordern vom BFV einen Saisonabbruch.

Von Julius Zirngibl

Zahlreiche Fußballklubs aus Ostbayern haben den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) in einem offenen Brief aufgefordert, die laufende Spielzeit aufgrund der sich wieder verschärfenden Corona-Pandemie zu beenden.

Die 17 Landes- und Bayernligisten aus der Region begründen ihre Schritte zu dem Brief unter anderem mit den finanziellen Unabwägbarkeiten, die ohne Zuschauereinnahmen und der womöglichen Test-Pflicht, die für viele Vereine schlichtweg nicht zu finanzieren sei, einhergehen. Die Klubs stimmen zwar mit der Ansicht des BFVs überein, die Entscheidung über sportliche Belange auf dem Rasen zu finden, allerdings habe sich bereits im letzten Herbst bei niedrigeren Inzidenzwerten gezeigt, dass kein fairer Wettbewerb zustande kam.

Die Unterzeichner fordern den BFV auf Größe zu zeigen und "nicht mit Biegen und Brechen etwas durchbringen wollen, das schlicht und einfach nicht machbar und sogar gesundheitsgefährdend ist." Die Pläne des Verbandes, den Spielbetrieb nach einer dreiwöchigen Vorbereitungszeit wieder zu starten, halten die Klubs für nicht tragbar. "Nach nur drei Wochen voller Trainingsbelastung in den Spielbetrieb zu starten, ist im Hinblick auf die Gesundheit der Spieler, grob fahrlässig! Bei unseren Spielern handelt es sich nicht um Profisportler. Jeder steht voll im Berufsleben und durch solche unnötig herbeigeführten Verletzungsrisiken kommen dann im schlimmsten Fall auch noch berufliche Probleme auf die Spieler zu", schreiben die Teams in dem offenen Brief.

Anstatt dass sich der BFV weiter auf den Abschluss der noch laufenden Saison fokussiert, fordert der Verbund der Landes- und Bayernligisten vom Verband, im Sommer Vorgaben zu Hygiene- und Testkonzepten für eine Rückkehr in den Spielbetrieb zur neuen Saison auszuloten und die Vereine besser in seine Entscheidungen einzubinden. Zudem solle deren Meinungen auch dann eingeholt werden, "wenn diese vielleicht auch mal nicht der Meinung der Verbandsspitze entsprechen."

Am Ende des Briefes bitten die Klubs die Verbandsspitze noch einmal inständig, die Saison abzubrechen: "Liebe BFV-Entscheidungsträger, bereitet diesem Wahnsinn bitte ein Ende und schenkt uns Gehör! Ihr betont doch immer, dass das Wohl der Vereine über allem steht."

Folgende Vereine haben den offenen Brief unterschrieben: 1. FC Bad Kötzting, 1. FC Passau, ASV Burglengenfeld, ASV Cham, FC Sturm Hauzenberg, FC Tegernheim, SC Ettmannsdorf, SpVgg Hankofen-Hailing, SpVgg Lam, SpVgg Pfreimd, SV Donaustauf, SV Neukirchen b. Hl. Blut, TSV Bad Abbach, TSV Kareth-Lappersdorf, TSV Seebach, TV Aiglsbach, VfB Straubing.

Die Sport-Redaktion hat bei einigen ostbayerischen Vereinen nachgefragt, wie sie einem Abbruch gegenüber stehen: Ein Albtraum ohne Ende - Klubs aus Ostbayern fordern Saisonabbruch