Fußball

Das bringen die DFB-Pokal-Spiele am Dienstag


Daniel Frahn (l.) hofft mit dem SV Babelsberg auf die nächste Pokal-Überraschung. In der ersten Runde musste Fürth daran glauben.

Daniel Frahn (l.) hofft mit dem SV Babelsberg auf die nächste Pokal-Überraschung. In der ersten Runde musste Fürth daran glauben.

Von sid

Zwei Viertligisten auf großer Mission, entfesselte Schalker und der Titelverteidiger ohne seinen Torgaranten: Die Schlaglichter zu den Dienstagsspielen in der zweiten Runde des DFB-Pokals.

SKANDALPROFI ALS HOFFNUNGSTRÄGER: Die Blicke werden auf jenen streitbaren Profi gerichtet sein, der vor zehn Jahren erstmals ins Scheinwerferlicht trat. 2011 überraschte Daniel Frahn im Trikot des damaligen Regionalligisten RB Leipzig und schoss den VfL Wolfsburg mit einem Dreierpack aus dem Pokal. Mit dem Viertligisten SV Babelsberg 03 hofft der Angreifer nun auf eine ähnliche Sensation gegen seinen Ex-Klub (18.30 Uhr/Sky).

Doch Frahn schrieb in seiner bewegten Karriere nicht nur sportliche Schlagzeilen - auch handfeste Eklats gehören dazu. Vor zwei Jahren sorgte er mit einem T-Shirt mit der Aufschrift "Support your local Hools" für Aufsehen, kurz darauf soll er sich bei einem Auswärtsspiel im Gästeblock mit rechtsextremistischen Gruppierungen aufgehalten haben.

DOPPELPACK, TEIL EINS: Nur ein Bundesliga-Duell hat der Pokal am Dienstag zu bieten - und was die Gegneranalyse angeht, können die Scouts des FSV Mainz 05 und Arminia Bielefeld in dieser Woche sehr nachhaltig arbeiten. Denn nach der Pokalbegegnung in Mainz (20.45 Uhr/Sky) folgt schon am Samstag in der Liga das "Rückspiel" in Ostwestfalen.

Das furiose 4:1 gegen den FC Augsburg am vergangenen Freitag hat die strauchelnden Mainzer wieder in die Spur gebracht, doch zu große Euphorie wollte Trainer Bo Svensson gar nicht verbreiten. "Konstanz ist das Schlüsselwort. Und die zeigt man nicht mit einer guten Leistung", sagte er. Ein Erfolgserlebnis könnte aber auch Bielefeld gut gebrauchen: Seit der ersten Pokalrunde zum Saisonstart gab es in neun Ligaspielen noch überhaupt keinen Sieg.

ENTFESSELTE SCHALKER: Es ist eine beeindruckende Entwicklung, die Schalke 04 in den vergangenen Wochen genommen hat. Vier Siege in Folge, 10:0 Tore, die Aufstiegszone erreicht - die Königsblauen sind die Mannschaft der Stunde in der 2. Fußball-Bundesliga. Natürlich reist das Team von Trainer Dimitrios Grammozis im Pokal als Favorit ins Grünwalder Stadion.

Beim Drittligisten 1860 München (18.30 Uhr/Sky) soll sich der Höhenflug der Schalker fortsetzen. Nach dem bitteren Abstieg und der holprigen Eingewöhnung in der zweiten Liga wächst im Pott allmählich etwas zusammen - auch die Fans stehen wieder voll hinter dem Team. Der Einzug ins Achtelfinale wäre ein weiterer Schritt zu neuer Stärke.

UNVERHOFFTE POKALREISE: Lange und ausführlich wurde über das kuriose Weiterkommen von Preußen Münster inzwischen diskutiert. Eigentlich war der Wettbewerb nach der ersten Runde gegen den VfL Wolfsburg bereits beendet - doch durch die peinliche Wechselpanne der Wölfe kommt es zu einer unverhofften Fortsetzung der Pokalreise für den Regionalligisten gegen Hertha BSC (18.30 Uhr/Sky).

Dass eine Sensation nicht ausgeschlossen ist, stellten die Münsteraner in den 120 Minuten gegen Wolfsburg unter Beweis. Doch die Berliner reisen mit Rückenwind aus der Liga an. "Wir wissen, dass auch da Ostern und Weihnachten auf einen Tag zusammenfallen müssen", sagte Sportdirektor Peter Niemeyer dem SID am Rande eines Termins mit dem Pokal-Partner Ergo.

TITELVERTEIDIGER OHNE TORGARANT: So richtig haut dieses Duell in Dortmund kaum jemanden vom Hocker: Der Tabellenletzte der 2. Liga an einem kalten Herbstabend zu Gast - der Ticketverkauf beim Titelverteidiger BVB für die Partie gegen den FC Ingolstadt (20.00 Uhr/Sport1 und Sky) läuft so schleppend, dass eine arg triste Kulisse droht. Und auch das schwarz-gelbe Torphänomen Erling Haaland werden die wenigen Zuschauer auf dem Rasen nicht zu Gesicht bekommen.

Der norwegische Ausnahmestürmer fehlt der Borussia wegen einer Hüftbeugerverletzung "ein paar Wochen" - und wie schwer der Ausfall wiegt, zeigte sich schon am Wochenende beim zähen 3:1 gegen Arminia Bielefeld. Die Favoritenrolle liegt aber auch ohne Haaland klar beim BVB. Ingolstadt wartet seit sechs Pflichtspielen auf einen Sieg (fünf Niederlagen).