Eines vorneweg: Wer sich auf ein Pferd schwingt und in Deutschlands ältestem Volksschauspiel gegen den Drachen reitet, verdient grundsätzlich Respekt. Denn der Drachenkampf ist eine reiterische Ausnahmesituation, die man sich erst einmal zutrauen muss. Was jedoch der diesjährige Ritter zeigt, sticht heraus. Insbesondere, weil er erst vor einem knappen halben Jahr mit dem Reiten begonnen hat.

Das bescheinigte ihm Samstagnacht auch Staatsministerin Ulrike Scharf: "Beeindruckend, mit welcher Ruhe er sein Pferd um den Drachen gelenkt hat." Egal ob bei den Proben auf der Festwiese und auf dem Stadtplatz oder bei den bisher sechs Aufführungen, egal ob auf den Ritterpferden Lee oder Goya: Simon wirft exakt ins Drachenmaul, die Lanze steckt fest. Er lässt sein Ross scheinbar mühelos um den Drachen kreisen, schlägt schwingend mit seinem Schwert auf ihn ein. Einfach großes Kino, was der Ritter 2017 zeigt. Und das zeichnet ihn aus, aber auch seinen Rittertrainer Willi Späth.