Fridays for Future

Landshut: So organisiert sich die Klimaschutz-Bewegung


Thomas Keil (18) hat die Landshuter Ortsgruppe von "Fridays for Future" mit ins Leben gerufen.

Thomas Keil (18) hat die Landshuter Ortsgruppe von "Fridays for Future" mit ins Leben gerufen.

Streik statt Schule. Freitags entscheiden sich viele so. Schüler gehen auf die Straße. Sie demonstrieren für mehr Klimaschutz. Auch wenn Strafen wie Verweise drohen. Ihre Zukunft ist es ihnen wert.

Wer bei "Fridays for Future" mitwirken will, kommt um WhatsApp nicht herum. Hier organisiert sich die Bewegung. Thomas aus Landshut gibt einen Einblick.

Für Thomas begann "Fridays for Future" mit der Suche nach Landshutern in einer deutschlandweiten WhatsApp-Gruppe der Bewegung. Eine Mitschülerin war dabei. Die Landshuter Gruppe entstand. Sie ist eine von mehr als 150. Am 18. Januar streikten in Landshut rund 80 Schüler zum ersten Mal.

Demobewegungen gab es viele, bei "Fridays for Future" ist die Organisation über WhatsApp neu. Thomas Keil ist Vertreter der Landshuter Gruppe und Mitglied in der Delegierten-WhatsApp-Gruppe. Hier tauschen sich die Vertreter aus ganz Deutschland aus und geben Infos an ihre Gruppe weiter. Thomas teilt auch Anregungen der knapp 70 Landshuter Mitglieder an alle Delegierten mit: "Ich bin der Vermittler."

"Fridays for Future" hat kaum Hierarchien und keinen Chef. "Manche engagieren sich mehr, manche weniger", sagt Thomas. Jeder kann mitmachen. Die Bewegung stellt sich klar gegen Menschenfeindlichkeit, alle werden gleich behandelt. Sie agieren demokratisch. Das zeigt folgendes Beispiel: Eine Gruppe hat erarbeitet, wie "Fridays for Future"-Produkte aussehen könnten und wer sie herstellt. Die Delegierten gaben das an die Ortsgruppen weiter. Hier konnte jeder sagen, ob er dafür oder dagegen ist. Zu Themen, wie Ernährung oder Gesellschaftssysteme, gibt es eigene Diskussionsgruppen.

Politiker kamen laut Thomas noch nicht auf die Klimaschützer zu. Der Landshuter Bundestagsabgeordnete Florian Oßner (CSU) hat das Thema bei Schulbesuchen mit Schülern offen diskutiert. Er findet es grundsätzlich wichtig, dass sich Schüler engagieren, stellt aber in Frage, ob ein Schulstreik das richtige Mittel sei. Er betont: "Umweltschutz muss vernünftig und bezahlbar ausgewogen werden." Mögliche Folgen, wie der Verlust von Arbeitsplätzen oder teurer Strom müssten betrachtet werden. Es helfe zudem wenig, wenn andere Länder keine sauberen Autos bauen, sowie Atomkraftwerke weiter betreiben. Thomas und die Ortsgruppe wollen am 15. März weiterstreiken.