Freischreiben

„Danke, Mama!“: Das denken unsere Autoren über den Muttertag


Wie beste Freundinnen: Ines verbringt gerne Zeit mit ihrer Mama und ihrer Schwester (von rechts).

Wie beste Freundinnen: Ines verbringt gerne Zeit mit ihrer Mama und ihrer Schwester (von rechts).

Von Ines Kiefl, Lukas Mühllehner, Franziska Schoßer, Julia Schiehandl

Freiraum - das Sprachrohr von Freischreiben. Neuanfänge, Freundschaft, Liebe, Politik, Umwelt und vieles mehr - Ausgewählte Freischreiben-Autoren schreiben am ersten Freitag im Monat zu einem vorgegebenen Thema. Dieses Mal: Muttertag.

An diesem Sonntag ehren wir unsere Mütter. Zwar ist der Muttertag für viele Kommerz, dennoch ist er ein schöner Anlass, "Danke" zu sagen. Unsere Freischreiben-Autoren machen es vor

Unter dem Titel "Freiraum" können sie sagen, was sie denken. Dabei sind ihnen keine Grenzen gesetzt: Ob sie sich mit einem Kommentar, einem Gedicht, einer Geschichte oder einem Interview daran beteiligen, ist ganz ihnen überlassen. In diesem Monat geht's um Liebe. Was ist eigentlich Liebe? Welche Formen kann sie annehmen? Fragen über Fragen über die schönste Sache der Welt - Freischreiben-Autoren suchen eine Antwort.

Selbst sagen, was man denkt

Du schreibst selbst gerne, willst Gehör finden und damit sogar etwas zu deinem Taschengeld dazuverdienen? Dann melde dich bei uns! Wir suchen immer motivierte Freischreiben-Autoren im Alter von 12 bis 27 Jahren. Dabei ist ganz egal, über welche Themen du schreiben willst. Hauptsache: Sie richten sich an junge Leser.

Wenn du dabei sein willst, schicke eine E-Mail an Freistunde-Redakteur David Voltz. Er betreut die Seite. Du erreichst ihn unter voltz.d@straubinger-tagblatt.de. Einfach sich selbst kurz in der E-Mail vorstellen, wenn vorhanden ein paar Schreibproben anhängen und gerne gleich auch ein paar Themenideen liefern. Vielleicht liest du dich dann bald in der Freistunde.

Mama und Freundin: Ines Kiefl kann sich immer auf ihre Mutter verlassen

Meiner Meinung nach sollte es gar keinen festen Muttertag geben, der vorgibt, wann man sich bei seiner Mama bedankt. Denn das sollte man ohnehin öfter als einmal im Jahr tun. Schließlich begleiten uns unsere Eltern durchs Leben: Sie haben uns gewickelt, uns Fahrradfahren beigebracht, in der Schule unterstützt und alles Erdenkliche ermöglicht, um uns glücklich zu machen. Nebenbei fungieren sie zudem auch als Sterneköche, Psychologen, Taxifahrer oder Lehrer.

Doch nicht nur das zeichnet meine Mama aus. Sie hat diese Wertschätzung auch verdient, weil ich ihr alles anvertrauen kann - wie einer besten Freundin. Tabuthemen gibt es keine und egal, was ich anspreche, mir muss nichts peinlich sein. Das ist es mir auch nicht, denn ob ich ein Problem habe oder nur von meinem Tag erzähle, ich treffe auf eine gute Zuhörerin.

Meine Mama ist aber nicht nur meine Gesprächspartnerin, sie unternimmt auch viel mit mir - vom entspannten Saunatag über Skiausflüge bis hin zu gemeinsam besuchten Sportkursen. Ich verbringe gerne Zeit mit ihr. Das liegt vermutlich auch daran, dass wir uns sehr ähnlich sind. Wir haben dieselben Lieblingslieder oder -filme, ähnliche Lebensansichten und Gedanken, die wir oft gleichzeitig äußern.

Ich bin sehr stolz darauf, die beste Mutter der Welt zu haben, die sie für meine Schwester Kathrin und mich definitiv ist. Und deshalb sagen wir: Danke, Mama! Bleib so, wie du bist! Das Gleiche gilt natürlich für unseren Papa.

Mütter sind doof! Kontroverse Gedanken von Lukas Mühllehner

Ständig stellen unsere Mütter unsinnige Regeln auf und verbieten die schönsten Sachen oder sie ignorieren spannende Wünsche und geben stattdessen langweilige Hausarbeiten auf.

Jetzt ist es aber so, dass Mütter selbst den Großteil der mühevollen Hausarbeit stemmen und jeden Tag waschen, kochen, putzen und aufräumen dürfen. Und dass sie sich dabei selbst und ihre Wünsche zuliebe ihrer Kinder in den Hintergrund stellen, zeugt von größter Willensstärke! Gleichzeitig ist es, freiwillig oder nicht, vor allem ihnen auferlegt, sich um die anstrengende und nervenaufreibende Erziehung ihrer Sprösslinge zu kümmern. Regeln sind da leider unerlässlich. Mütter umsorgen ständig mit ihrer ungebrochenen Liebe ihre Kinder, diese liebevolle Fürsorge, verbunden mit viel alltäglicher Anstrengung, ist das Beste, was uns Kindern passieren kann. Mütter sind großartig. Danke, Mama!

Muttertagsgrüße aus Indien von Auslandsbloggerin Franziska Schoßer

Weltgeschichte" und finde lediglich Listen von Frauen, die die Gegenwart auf die eine oder andere Weise durch ihr Handeln geprägt haben, manche von ihnen waren auch Mütter, aber nur selten wegen dieser Tatsache bekannt. Andere tragen diesen Beinamen wie "Mutter Theresa” eher aus symbolischen Gründen. Du tauchst in diesen Listen nicht auf. Nicht weiter schlimm, wie ich finde und sowieso soll es darum hier ja auch gar nicht gehen. Es geht darum, was in meiner eigenen, kleinen Welt ist. Das ist die Welt, in der ich mich am besten auskenne, die ich täglich erlebe, in der ich mich seit 27 Jahren mit kleinen und großen Problemen, mit Jubelphasen und Unsicherheiten herumschlage. Mal klappt das gut, mal weniger. Immer irgendwie mit dabei bist aber du.

Du bist an meiner Seite, du unterstützt mich. Du trocknest Tränen, backst Geburtstagskuchen oder setzt alle Hebel in Bewegung, um mir die Lieblingstorte meiner Kindheit an meinem 18. Geburtstag vorzusetzen, auch wenn Bofrost seine besten Zeiten doch längst hinter sich hat. Du hilfst bei schlecht geplanten Umzügen, fährst mich durch ganz Bayern auf Partys, die dann doch eher mittelmäßig sind, aber für mein 16-jähriges Ich überlebenswichtig erscheinen. Du überrascht mich mit Dingen, die ich mir schon immer gewünscht habe und von denen ich das manchmal zuvor gar nicht wusste. Du freust dich über meine Erfolge manchmal mehr als ich selbst. Meinen Misserfolgen bietest du Paroli, gewinnst ihnen noch etwas Positives ab oder ärgerst dich mit mir zusammen, als könnten wir so die Ungerechtigkeit und den Frust in die Knie zwingen. Du sprichst an, was mich bewegt, und siehst in meinen Augen und hörst an meiner Stimme am Telefon meinen Gemütszustand, wie es mir geht.

Hilfe beim Erwachsenwerden

Du bist nicht Mutter Teresa. Du bietest nicht den Armen, Kranken und Obdachlosen Zuflucht und geistlichen Beistand. Dafür hilfst du mir bei den täglichen Herausforderungen des Erwachsenwerdens, gibst mir ein Zuhause, egal in welchem Haus, in welcher Stadt oder welchem Land wir uns befinden. Du bist nicht Maria Theresia mit ihren 16 Kindern. Du hältst nicht ein Reich wie Österreich-Ungarn zusammen. Für mich und meine Geschwister hältst du dafür unser überschaubares Universum in der richtigen Bahn. Dabei lässt du uns stets den Freiraum unsere eigenen Entscheidungen zu treffen und dabei auch mal Fehler zu machen.

Blumen, Pralinen, Geschenke

Am Muttertag hat es sich eingebürgert seiner Mutter zu danken, Blumen auf den Tisch zu stellen, Pralinen oder kleine Geschenke zu kaufen. Leider kann ich dieses Jahr nicht mit dir feiern, dich dafür aber hoffentlich mit diesen paar Zeilen etwas überraschen. Während ich also weiterhin versuche "groß zu werden", mit meinem Leben etwas Sinnvolles anzufangen und auf die Liste der bedeutendsten Frauen zu kommen, hast du seit 27 Jahren unangefochten Platz eins in meinem persönlichen Ranking inne.

Danke, Mama!

Ein Herz für Mütter: Julia Schiehandl hat eine Geschenkidee

Schon vor vielen Jahrtausenden malten Menschen herzförmige Efeublätter auf Vasen. Diese Form wurde zum Symbol der Liebe, weil der Efeu wegen seiner Langlebigkeit als Pflanze der Liebe galt. Daran hat sich bis heute nichts verändert. Deshalb eignet sich ein selbst gemachtes Herz wunderbar, um einer Mama zum Muttertag zu zeigen, wie wichtig sie ist.

Das brauchst du

Für dieses kleine Kunstwerk brauchst du eine Holzplatte mit den Maßen zehn auf zehn Zentimeter, etwa 20 Nägel, einen Hammer, einen dünnen Faden, Stift, Schere und Papier. Natürlich kannst du auch eine größere Holzplatte wählen. Dafür musst du aber dementsprechend mehr Nägel und einen längeren Faden einplanen.

Schritt 1

Zunächst zeichnest du das Herz auf Papier vor, schneidest es aus und überträgst es auf das Holz.

Schritt 2

Schlag die Nägel entlang der Linie ins Brett. Zwischen den Nägeln lässt du etwa zwei Zentimeter frei.

Schritt 3

Den Anfang des Fadens knotest du an einem Nagel deiner Wahl fest. Die restliche Schnur führst du so lange kreuz und quer zwischen den Nägeln hin und her, bis du mit deinem Werk zufrieden bist. Das Herzbild ist fertig, sobald auch das Fadenende verknotet ist.

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Lukas Mühllehner.

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Franziska kann den Muttertag in diesem Jahr nicht zusammen mit ihrer Mama verbringen, weil sie auf Rundreise in Indien ist.

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Julia Schiehandl.

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Eine Geschenkidee zum Muttertag von Julia Schiehandl.

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Zuerst ein Herz zeichnen und auf Holz übertragen.

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Nägel entlang der Linie ins Brett schlagen.

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Schnur zwischen den Nägeln hin und her führen und dann verknoten.