8 Uhr. Aufstehen. Ich kann nicht. Etwas hält mich auf der Matratze fest. Alles fühlt sich so schwer an. Minuten vergehen im Stundentakt. Endlich, um 10.21 Uhr, schaffe ich es aus dem Bett. Wie, das weiß ich nicht mehr. Taumelnd bewege ich mich in Richtung Küche, um mir etwas zu essen zu machen. Nicht weil ich Hunger habe, sondern weil ich weiß, dass ich essen muss. Doch was? Es fällt mir schwer. Die einfachsten Dinge fallen mir schwer.

Irgendwann schaffe ich es dann doch, mir etwas anzuziehen, mir ein Müsli runterzuwürgen und zu duschen. Ich habe die Zeit nicht im Blick, komme verschwitzt und verwirrt in die Vorlesung, suche mir einen Platz in der letzten Reihe, alleine. Was der Professor vorne referiert, geht einfach an mir vorbei. Ich versuche mitzuschreiben, doch bin viel zu langsam. Ich versuche, mich zu konzentrieren, doch mein Gehirn lässt das nicht zu. Es ist zu einer trägen Masse geworden. Meine Blicke schweifen umher, ich verfolge fassungslos, wie meine Kommilitonen mit interessiertem Blick dem Vortrag lauschen.