[Frei]stunde!

So entsteht ein Comic


Ein Comic entsteht nicht von heute auf morgen.

Ein Comic entsteht nicht von heute auf morgen.

Von Redaktion idowa

1. Das Wichtigste ist die Idee. Wovon soll der Comic handeln?

2. Jetzt muss sich der Zeichner einen Rahmen festlegen. Thomas Weyh hat für seinen fünften Band der "Landshuter Stadtgeschichten" genau 50 Seiten Platz für seine Geschichte.

3. In einer Stoffsammlung schreibt Weyh etwa 150 bis 200 Ideen auf. Nur die besten davon formuliert er aus. So hat er einen
Grundgerüst seines Inhalts.

4. Wie ein Schriftsteller auch muss sich Weyh erst einlesen, um die Hintergründe zu verstehen. Wer hat zu der Zeit gelebt, wie waren die Menschen gekleidet oder welche Waffen gab es damals. Thomas Weyh beschäftigt sich gerade mit dem 19. Jahrhundert, als die ersten Studenten in Landshut waren.

5. Jetzt schreibt er die Texte für die Sprechblasen auf. Bisher ist noch nichts gezeichnet worden.

6. Damit fängt der Comiczeichner erst an, wenn er weiß, welche Geschichte wann erzählt werden soll und was in den Sprechblasen steht. Jetzt zeichnet er das Storyboard. Das sind ganz einfache Gedankenskizzen, die die Bildabfolge darstellen.

7. Jetzt wird kontrolliert, ob alles zusammenpasst. Stimmen die Texte in den Sprechblasen und passen sie zu den Bildern?

8. Erst ab Schritt acht greift Thomas Weyh zum Bleifstift und zeichnet jede Seite seines Comics vor. Er teilt jede einzelne Seite in Einzelbilder auf. Pro Seite sind im Schnitt fünf Bilder zu sehen. Die Sprechblasen malt er schon vor, mit Text gefüllt werden sie erst zum Schluss in der Druckerei.

9. Ist der Comic fertig gezeichnet, wird die Bleistiftlinie mit schwarzer Tusche nachgefahren und der Bleistift wegradiert.

10. Damit der Comic noch schön bunt wird, malt Weyh seine Bilder mit speziellen Farben aus. Thomas Weyh ist einer der wenigen Comiczeichner, die noch mit der Hand ausmalen. Viele colorieren ihre Werke mit einer speziellen Software am Computer.

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Für einen Band der "Landshuter Stadtgeschichten" braucht Thomas Weyh zusammen mit Historiker Werner Ebermeier, der die Comics durch erklärenden Text ergänzt, etwa zwei bis drei Jahre. Der fünfte Band über die Landshuter Studentenzeit soll 2013 erscheinen.

(tp)