Flossenbürg

Neue Hinweise im Fall der verschwundenen Monika Frischholz


Von Redaktion idowa

Seit über 42 Jahren fehlt jede Spur von der damals zwölfjährigen Monika Frischholz aus Flossenbürg (Kreis Neustadt a.d. Waldnaab). Im Dezember rollte die Kripo Weiden den Fall neu auf und gründete die "EG Froschau", die das Verschwinden und den möglichen Tod des Mädchens aufklären soll. Aus über 25 Hinweisen haben die Ermittler nun wertvolle neue Erkenntnisse gewonnen und bittet die Bevölkerung weiterhin um Mitteilungen.

Es war der Nachmittag des 25. Mai 1976, als Monika Frischholz laut Polizei das letzte Mal lebend gesehen wurde. Gegen 15.15 Uhr verließ sie ihr Elternhaus im Stieberweg und ging Richtung Floßer Straße. Dort bog sie nach links ab und ging die Floßer Straße bergab. Durch verschiedene Zeugenhinweise konnte die Kripo ihren Fußweg rekonstruieren. Aufgrund eines aktuellen Zeugenhinweises gelang es den Ermittlern, den Weg nun ein Stück weiter nachzuvollziehen. Der letzte Sichtkontakt zu dem jungen Mädchen war demnach gegen 15.30 Uhr im Bereich Ortsausgang Flossenbürg auf Höhe der Abzweigung nach Waldkirch. Dort knüpft nun die weitere Suche der "EG Froschau" an.

Alten Verdacht entkräftigt

Die Kriminalbeamten räumten außerdem einen alten Verdacht aus. 1976 gab es einen einzelnen Zeugenhinweis, dass Monika im nahegelegenen Ort Floß in ein gelbes Auto gestiegen wäre. Das Fahrzeug sei mit dem Teilkennzeichen "LÜ" für Lüdenscheid oder Lünen versehen gewesen. Die Ermittlungsgruppe hat aktuell eine Zeugin ausfindig gemacht, welche Monika Frischholz zum Zeitpunkt ihres Verschwindens zum Verwechseln ähnlich gesehen hatte. Diese lebte zur damaligen Zeit in Floß. Nachdem die Ermittler die Frau befragt haben und sich die bisherigen Erkenntnisse angesehen haben, gehen sie nun davon aus, dass der Hinweis auf das Auto nicht im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Monika Frischholz steht.

Dank eines Zeugen kann nun, so die Polizei, der Weg von Monika bis zum ehemaligen Steinbrunnen unmittelbar vor der Abzweigung Waldkirch nachvollzogen werden. Die Beobachtungen müssen dabei nicht zwingend selbst gemacht worden sein, teilt die Polizei mit. "Wir überprüfen auch alle Hinweise vom Hörensagen.", erklärt Armin Bock, Leiter der Ermittlungsgruppe bei der Kriminalpolizeiinspektion Weiden.

Polizei wertet Hinweise aus

Über 25 Hinweise sind zwischenzeitlich bei der Kripo Weiden eingegangen und werden derzeit akribisch bewertet und abgearbeitet. Die Ermittler hoffen, dass es noch mehr werden. Der Appell lautet, auch vermeintlich unwichtige Informationen an die Kriminalisten zu übermitteln. Bei der Bearbeitung der bisherigen Hinweise stellten sie fest, dass sich Zeugen der Wichtigkeit ihrer Informationen oft gar nicht bewusst waren oder irrtümlich geglaubt haben, die Polizei hätte das Mitgeteilte ohnehin schon gewusst.

Die Beamten der EG Froschau ermitteln weiterhin mit Nachdruck in alle Richtungen, gehen jedoch davon aus, dass sie es mit einem oder mehreren Tätern aus der Region zu tun hat. "Mord verjährt nie. Wir werden weiterhin alles dafür tun, den Fall doch noch aufzuklären. Monika war ein fröhliches Kind. Auch nach 42 Jahren haben es die Angehörigen und die Gesellschaft verdient, dass die Wahrheit ans Tageslicht kommt", betont Kriminalhauptkommissar Armin Bock, Leiter des Ermittlungsteams.

Wer zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters beiträgt, kann mit einer Belohnung in Höhe von 10.000 Euro rechnen. Diese hat das BLKA München für Mitteilungen ausgesetzt. Die Belohnung wird nur unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und verteilt. Sie ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamte, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört, bestimmt.

Zeugen, die sich bis jetzt noch nicht gemeldet haben, werden um sachdienliche Hinweise zur Aufklärung des Mordes unter der Rufnummer 0961/401-291 gebeten.