Finanzen

Gymnasien fordern mehr Zuschüsse für Klassenfahrten


Ein Lehrer unterrichtet in einem Klassenzimmer.

Ein Lehrer unterrichtet in einem Klassenzimmer.

Von dpa

Wegen der hohen Energiekosten und der allgemeinen Teuerungsrate fordern Eltern, Schüler, Lehrer und Direktoren der bayerischen Gymnasien eine Erhöhung des Reisekostenetats.

"Es wäre sehr schade, wenn Schulfahrten nicht stattfinden könnten, weil die Finanzierung der gestiegenen Reisekosten für die begleitenden Lehrkräfte durch den Reisekostenetat nicht mehr gedeckt ist", sagte Walter Baier, Landesvorsitzender der Direktorenvereinigung, am Donnerstag laut Pressemitteilung. Die Schulen brauchten finanzielle Planungssicherheit für die Kolleginnen und Kollegen - und gemeinsame Erlebnisse auf Schulfahrten für die Schülerinnen und Schüler.

"Die Preissteigerungen haben sich im letzten Schuljahr weniger bemerkbar gemacht, da wegen der Corona-Pandemie Schulfahrten gar nicht oder in deutlich geringerem Umfang durchgeführt wurden. Doch seit diesem Schuljahr sind sehr viele Schulen zu ihrem bewährten Fahrtenkonzept zurückgekehrt - das umfasst eintägige Exkursionen genauso wie mehrtägige Schullandheimaufenthalte, Austauschfahrten ins Ausland oder Studienfahrten in der Oberstufe", betonte Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes. Teilweise würden sogar wegen Corona abgesagte Fahrten nachgeholt. "Der finanzielle Bedarf ist jetzt also vermutlich noch höher einzuschätzen als vor Corona."

Auch der Landesschülerrat (LSR) und die Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern (LEV) schlossen sich der Forderung nach der Aufstockung des Landesetats für Klassenfahrten an: Die Erhöhung des Reisekostenetats sei "dringend geboten", da die Mehrkosten längst Schulfahrten im In- und Ausland ganz unmittelbar betreffen würden.

Höhere Kosten entstünden auch, da immer mehr Schulen bei ihrem Fahrtenkonzept auch auf Nachhaltigkeit in der Wahl der Verkehrsmittel und bei den angesteuerten Zielen achten würden. "Auch wenn das Zugticket zum Zielort etwas teurer sein mag als der Bus - die Schulen brauchen die finanzielle Flexibilität, sich auch nachhaltige Entscheidungen leisten zu können", sagte die LEV-Vorsitzende Birgit Bretthauer. Die Schulen hätten hier eine Vorbildfunktion inne.

Landesschülersprecher Heinrich Ritter unterstrich, wie wichtig Klassenfahrten seien: Sie machten "Spaß, fördern das Aktiv-Sein und stärken den Zusammenhalt unter den Schülerinnen und Schülern. Auch im Rahmen der Politischen Bildung sind Fahrten nach München zum Landtag oder in die Bundeshauptstadt Berlin durch nichts zu ersetzen."