Fasten Selbstversuch

Smoothie-Detox - Drei Tage Flüssigfutter


Volontärin Melanie Nusko hat für einen Selbstversuch drei Tage auf feste Nahrung verzichtet.

Volontärin Melanie Nusko hat für einen Selbstversuch drei Tage auf feste Nahrung verzichtet.

Von Melanie Nusko

Drei Tage lang feste Nahrung gegen Smoothies eintauschen, um den Körper zu entgiften. Unsere Volontärin Melanie Nusko hat es ausprobiert. Wie es ihr bei ihrer Smoothie-Detox-Kur ergangen ist, hat sie in einem Tagebuch festgehalten.

Der Tag davor: Volle Motivation

Ich liebe Essen! Würde mich mein Körper nicht manchmal bremsen, würde ich den ganzen Tag futtern. Trotzdem versuche ich, mich, so gut es geht, gesund zu ernähren. Das klappt zugegebenermaßen nicht immer, aber um Leckereien zu widerstehen, braucht es auch eine Menge Willensstärke - die ich eben manchmal nicht habe.

Doch ich will es mir beweisen und meinem Körper etwas Gutes tun. Ich mache eine Smoothie-Detox-Kur. Drei Tage keine feste Nahrung, nur Smoothies. Detox ist das englische Wort für Entgiftung und soll den Körper reinigen. Neben Smoothies gibt es noch andere Arten, wie zum Beispiel Detox-Tees oder auch Heilfasten.

Um meinen Körper nicht zu stark zu belasten, mache ich die Kur nur drei Tage. "Macht man so etwas zu lange, stellt sich der Körper auf wenig Nahrung ein", weiß Ernährungsberaterin Andrea Götz. "Isst man danach wieder normal, hat man den Jojo-Effekt: Man nimmt schnell zu." Das möchte ich natürlich nicht. Ich nutze die Smoothie-Kur als Einstieg in eine gesündere Ernährung.

1. Tag: Entzugserscheinungen

Die Zubereitung meines "Frühstücks" macht mir Spaß und ich bin überrascht: Der Smoothie macht mich satt. Kurz vor Mittag knurrt mein Magen leicht. Nach einem großen Schluck Wasser legt sich das aber wieder.

Auch nachmittags habe ich nicht wirklich Hunger, aber ständig Lust auf etwas Süßes. Ach, was gäbe ich jetzt für einen klitzekleinen Schokoriegel ...

Um meine Gelüste etwas zu stillen, bereite ich mir mein Mittagessen zu: Smoothie mit Banane und Heidelbeeren. Der süße Geschmack der Früchte hilft tatsächlich und meine Lust auf Zucker verschwindet.

Abends fühle ich mich wie auf Entzug. Ich habe plötzlich das Verlangen nach Crêpes, Schnitzel oder Cheeseburger. Der Geruch von Crêpes liegt mir durchgehend in der Nase, obwohl weit und breit kein duftender Pfannkuchen zu sehen ist - ich leide. Zum Abendessen gibt es für mich nochmal meinen Frühstücks-Smoothie. Der erste Tag ist geschafft.

2. Tag: Die Idee

Als ich aufstehe, bin ich überrascht: Ich habe keinen Hunger und fühle mich fit. Mir fällt auf: Ich vermisse es, mit Besteck zu essen. Da kommt mir die Idee, die Smoothies zu löffeln - Problem gelöst. Ich fühle mich leichter, ein Gang auf die Waage bestätigt meine Vermutung.

Das fitte Gefühl hält bis abends an und auch die Arbeit fällt mir überraschend leicht. Doch mit der Zeit werde ich müde und was noch viel schlimmer ist: hungrig! Aber ich beiße mich durch - naja, ich schlürfe mich durch.

3. Tag: Die Sünde

Wie auch in den Tagen zuvor lässt der Hunger auf sich warten. Meine Smoothies schmecken gut und sättigen mich, aber ich habe langsam die Nase voll davon. Ich will kauen! Mittags sendet mein Gehirn dieses Verlangen dann auch an meinen Magen, der daraufhin anfängt, sich laut bei mir zu beschweren. Ich fühle mich schwach.

Als mein Freund vor meinen Augen ein Sandwich isst, muss ich aufpassen, nicht auf den Tisch zu sabbern. Es passiert, was passieren musste - ich halte es nicht mehr aus und nehme einen kleinen Bissen. Nie hätte ich gedacht, dass etwas so gut schmecken kann. Ich fühle mich glücklich. Wenige Minuten später bereue ich die Sünde, mein Körper bestraft mich mit Magenschmerzen. "Na toll", denke ich.

Ich habe Glück: Die Schmerzen halten nicht lange an und ich kann den restlichen Tag genießen. Abends trinke ich meinen letzten Smoothie. Morgens Spinat mit Apfel, mittags Banane und Heidelbeere und abends Spinat mit Kiwi: Ich habe genug von dem Zeug! Geschafft!

Der Tag danach: Das Fazit

Vor der Kur war ich skeptisch. Ich hätte nicht gedacht, dass mich püriertes Obst und Gemüse fit halten kann. Ich bin überrascht, dass ich bis auf kleine Aussetzer keinen richtigen Hunger hatte. Die Heißhunger-Attacken waren aber fast genauso schlimm. Ich habe zwei Kilo abgenommen, ansonsten fühle ich mich aber wenig "entgiftet".

Das erste Essen nach der Kur war ein Highlight, ich habe die verschiedenen Geschmäcker viel intensiver wahrgenommen. Da wurde mir erst klar, wie selbstverständlich gutes Essen für mich war und ich hoffe, dass ich diese Einstellung jetzt ablegen kann.