Ein Ökonomen-Team der Universität Passau hat in einer Studie belegt, dass Blitzmarathons und begleitende Infokampagnen das Fahrverhalten nicht nachhaltig ändern. Professor Stefan Bauernschuster und Ramona Rekers forschten fünf Jahre zum Thema, werteten Daten der Jahre 2011 bis 2014 aus. Mit der Studie "Speed Limit Enforcement and Road Safety" wiesen sie 2020 nach, dass am Tag nach dem Blitzmarathon der Effekt gleich null ist.

Herr Professor Bauernschuster, wie hat die Studie ausgesehen?

Stefan Bauernschuster: Es hat 2015 angefangen und wurde dann eine massive Datenarbeit. Wir hatten detaillierte Daten von jedem einzelnen polizeilich erfassten Verkehrsunfall von 2011 bis 2014 in Deutschland von den Landesämtern für Statistik - etwa 1,5 Millionen Unfälle. Dazu kamen zum Beispiel Daten von Google Trends, Textanalysedaten aus Zeitungen, Daten von Twitter und viele andere. Die Mediendaten sollten uns ein Gefühl geben, wann über den Marathon berichtet wird, und ab wann die Menschen welche Informationen zum Blitzmarathon erhalten und auch wirklich wahrnehmen.

Und, interessiert die Leute das?