Europawahl

So haben Niederbayern und die Oberpfalz gewählt


Mit Manfred Weber könnte ein Niederbayern neuer EU-Kommissionspräsident werden. Wohl auch deshalb hat die CSU in Ostbayern so viele Stimmen geholt.

Mit Manfred Weber könnte ein Niederbayern neuer EU-Kommissionspräsident werden. Wohl auch deshalb hat die CSU in Ostbayern so viele Stimmen geholt.

Von Redaktion idowa

In Ostbayern ist die CSU als großer Sieger aus der Europawahl hervorgegangen. Auch die Grünen und die AfD dürfen sich über Zuwachs freuen. Abgestürzt ist dagegen vielerorts die SPD. Ein regionaler Überblick.

Der Landkreis Straubing-Bogen hat seinen Ruf als CSU-Hochburg einmal mehr verteidigt: 58,7 Prozent der Stimmen entfielen hier nach dem vorläufigen Ergebnis auf die Christsozialen. Das ist der beste Wert in ganz Bayern. Gleichzeitig stürzte die SPD hier so stark ab wie nirgendwo sonst: Sie bekam gerade einmal 4,4 Prozent der Stimmen. Auch für die Linke bleibt der Landkreis ein schwieriges Pflaster: Sie fuhr gerade einmal 1,2 Prozent ein, ihr bayernweit schlechtestes Ergebnis. Kräftig zugelegt haben dagegen die AfD mit 10,6 Prozent und die Grünen mit 7,9 Prozent der Stimmen. Ein ähnliches Bild bietet sich auch in der Stadt Straubing: Hier gab knapp jeder zweite Wähler seine Stimme der CSU (50,9 Prozent). Die AfD liegt mit 11,7 Prozent hauchdünn vor den Grünen (11,6 Prozent). Die SPD verliert deutlich an Boden und kommt nur noch auf 6,7 Prozent.

Im Landkreis Regen hat vor allem die AfD Grund zur Freude: Sie fährt hier mit knapp 13,3 Prozent der Stimmen ihr bayernweit bestes Ergebnis ein. Auch die CSU (54,7 Prozent) und die Grünen (7,8 Prozent) legen leicht dazu. Die SPD rutscht dagegen auf 6,6 Prozent ab. Das dürfte nicht nur Landrätin Rita Röhrl schmerzen.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch im Landkreis Deggendorf ab: Die CSU führt die Liste klar mit 53,8 Prozent an, die AfD festigt mit 11,4 Prozent ihren Platz als zweitstärkste Kraft. Am stärksten zugelegt haben jedoch die Grünen, die auf 9,9 Prozent kommen. Deutlich abgewatscht wurde auch hier die SPD, die auf 6,2 Prozent abstürzte.

Auch der Landkreis Dingolfing-Landau bleibt klar in CSU-Hand: 55,1 Prozent fuhren die Christsozialen hier ein. Ein guter Wert, der in etwa auf dem Niveau von 2014 (55,5 Prozent) liegt. Deutlicher zugelegt haben die AfD (11,3 Prozent), die Grünen (8,2 Prozent) und die Freien Wähler (5,3 Prozent). Zu Lasten der SPD, die nur noch auf 6,0 Prozent kommt.

Im Landkreis Landshut haben nach der CSU (50,7 Prozent) die Grünen die meisten Stimmen bekommen (11,8 Prozent). Sie liegen damit noch vor der AfD, die auf 9,8 Prozent kommt. Die Freien Wähler fuhren mit 8,1 Prozent etwas weniger Stimmen ein als noch 2014, aber immer noch mehr als die SPD (5,4 Prozent). In der Stadt Landshut selbst sieht die Lage etwas anders aus: Hier kommt die CSU "nur" auf 41,1 Prozent der Stimmen. Dafür ging fast jede fünfte Wählerstimme an die Grünen (19,7 Prozent). Die AfD legte leicht zu und landet mit 8,9 Prozent noch vor der SPD, die nur noch auf 7,5 Prozent kommt.

Auch der Landkreis Kelheim bleibt eine CSU-Bastion: 56,4 Prozent der Wähler gaben der Partei ihre Stimme. Die Grünen legen ebenfalls stark zu und kommen auf 10,4 Prozent. Sie bleiben damit vor der AfD (8,9 Prozent) und der stark gebeutelten SPD (5,9 Prozent).

In der Oberpfalz ist das Bild ähnlich wie in Niederbayern: Die SPD ist der große Verlierer der Europawahl, die AfD und die Grünen sind die größten Profiteure. Das wird besonders im Landkreis Cham deutlich: Hier büßte sogar die CSU (53,0 Prozent) im Vergleich zu 2014 einige Stimmen ein, die SPD stürzte gar auf 5,2 Prozent ab. Dafür legte die AfD kräftig zu und kommt diesmal auf 12,1 Prozent der Stimmen. Die Grünen machen ebenfalls Boden gut und erhalten 8,3 Prozent der Wählerstimmen. Sie liegen damit aber noch hinter den Freien Wählern, die auf 9,1 Prozent kommen. Ebenfalls bemerkenswert: Die FDP fuhr im Landkreis Cham ihr bayernweit schlechtestes Ergebnis ein und kam gerade einmal auf 1,7 Prozent.

Im Landkreis Regensburg gehen die Grünen als größter Gewinner aus der Wahl hervor: Sie kommen auf 14,0 Prozent der Stimmen. Die CSU erhält 46,8 Prozent und legt damit leicht zu, ebenso wie die AfD (9,6 Prozent). Die SPD kommt nur noch auf 7,1 Prozent der Stimmen. Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich in der Stadt Regensburg: Hier trennen die CSU (32,0 Prozent) und die Grünen (27,4 Prozent) nicht einmal fünf Prozentpunkte. Die SPD fällt zwar deutlich zurück und kommt nur noch auf 8,7 Prozent, bleibt aber noch vor der AfD, die 7,1 Prozent der Stimmen erhält.