Essenbach

Kernkraftwerk Isar: Eine Halle für radioaktive Abfälle?


Das Kernkraftwerk Isar 1 wird gerade zurückgebaut, ab 2022 soll auch Isar 2 folgen. Bis dahin wird allerdings wohl kein Endlager für radioaktive Abfälle fertiggestellt sein. Die Betreiberfirma PreussenElektra möchte deswegen eine Bereitstellungshalle auf dem Kraftwerkgelände errichten.

Das Kernkraftwerk Isar 1 wird gerade zurückgebaut, ab 2022 soll auch Isar 2 folgen. Bis dahin wird allerdings wohl kein Endlager für radioaktive Abfälle fertiggestellt sein. Die Betreiberfirma PreussenElektra möchte deswegen eine Bereitstellungshalle auf dem Kraftwerkgelände errichten.

Von Redaktion idowa

Weil laut Ansicht der Betreiberfirma PreussenElektra in absehbarer Zeit kein Endlager für radioaktive Abfälle zur Verfügung steht, soll auf dem Gelände des Kernkraftwerks Isar eine Bereitstellungshalle errichtet werden. Ein entsprechender Antrag ist bereits eingereicht.

Das teilte das Unternehmen am Mittwochnachmittag mit. Ein entsprechender Antrag sei bereits beim zuständigen Landesamt für Umwelt gestellt worden. Hintergrund ist, dass beim Betrieb und Abbau des KKI radioaktive Abfälle anfallen, für die zeitgerecht kein Endlager zur Verfügung steht. Das eigentlich vorgesehene Endlager Konrad in Salzgitter (Niedersachsen) wird laut PreussenElektra erst verspätet fertiggestellt werden. Allerdings wurde bereits im vergangenen Jahr mit dem Rückbau von Isar 1 begonnen. Isar 2 wird Ende 2022 seinen Betrieb einstellen und direkt danach zurückgebaut werden. "Für einen zügigen und effizienten Rückbau beider Blöcke sind am Standort entsprechende Lagerkapazitäten erforderlich, da ein Bundesendlager nicht zeitgerecht zur Verfügung stehen wird", lässt sich PreussenElektra-Geschäftsführer Jan Cornelis Homan in einer Pressemitteilung zitieren. "Daher haben wir einen Antrag zum Umgang mit radioaktiven Stoffen in einer Bereitstellungshalle am Standort gestellt."

Dort sollen die Stoffe in der Zwischenzeit gelagert werden. Geht es nach dem Unternehmen, soll die Halle dort entstehen, wo sich heute noch die Zellkühleranlage befindet. Diese ist allerdings nicht mehr in Betrieb und soll abgerissen werden. Die Bereitstellungshalle wäre etwa 100 Meter lang, 28 Meter breit und 17 Meter hoch. Dort könnten die anfallenden Abfälle fachgerecht verpackt gelagert werden. Sobald das Endlager in Salzgitter fertiggestellt ist, würden sie dann dorthin gebracht. Nun gilt es, die Antwort des Landesamts für Umwelt abzuwarten.

Wie bereits in der vergangenen Woche berichtet, könnte es ohnehin sein, dass ein Relikt des Atomzeitalters auch nach dem Rückbau von Isar 1 und Isar 2 noch überdauert: Das Brennelementelager Bella ist momentan noch bis zum Jahr 2047 genehmigt. Allerdings gibt es Ideen, das Lager auch noch länger Brennelemente beherbergen zu lassen - solange, bis ein Endlager in Betrieb geht. Mehr dazu lesen Sie hier: Brennelemente müssen länger im Bella bleiben