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Brennstoffhersteller Firestixx muss Insolvenz anmelden


Das Werk von German Pellets in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern. Die Tochter Firestixx aus Essenbach hat nun Insolvenzantrag gestellt.

Das Werk von German Pellets in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern. Die Tochter Firestixx aus Essenbach hat nun Insolvenzantrag gestellt.

Die finanzielle Schieflage des Unternehmens German Pellets aus Wismar schlägt nun bis in die Region durch. Eine Tochterfirma des Brennstoffherstellers, der Pellethändler Firestixx aus Essenbach (Kreis Landshut), hat beim Amtsgericht Landshut einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt.

Das bestätigten sowohl das Unternehmen als auch Rechtsanwalt Robert Hänel von der deutschlandweit tätigen Kanzlei Anchor auf Nachfrage unserer Mediengruppe. Hänel wurde vom Gericht zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Als Grund für den Insolvenzantrag nennt das Unternehmen die wirtschaftlichen Probleme der German-Pellets-Gruppe. Infolge der finanziellen Schieflage der Gruppe hätten sämtliche Kreditversicherungsgesellschaften auch die Kreditwürdigkeit der Tochtergesellschaften herabgesetzt. Daraufhin seien Kreditversicherungslinien bei Lieferanten gekündigt und bis dahin bestehende Lieferantenkredite nicht mehr gewährt worden. Bei Bestellungen musste das Unternehmen somit Sofortzahlung leisten beziehungsweise in Vorauskasse gehen. Das habe sich "erheblich negativ" auf die Liquidität ausgewirkt, sodass trotz eines profitablen Geschäftsbetriebes ein Insolvenzantrag gestellt werden musste, teilte Firestixx mit. "Das Unternehmen hat bis einschließlich 2015 Gewinn eingefahren", bestätigt Hänel. Der Insolvenzantrag sei auch eine Art Befreiungsschlag, um das Unternehmen aus der in Schieflage geratenen Muttergesellschaft herauszulösen. Nach erfolgreicher Sanierung soll Firestixx unabhängig agieren können.

Die vom Amtsgericht Landshut angeordnete vorläufige Eigenverwaltung bedeute, dass die bisherige Geschäftsführung im Amt bleibe und den Sanierungsprozess in Eigenregie umsetzen könne, so Fire-stixx. Der Geschäftsbetrieb werde "vollumfänglich aufrechterhalten". Die vollständige Lieferfähigkeit sei sichergestellt. Für Kunden ändere sich durch das Verfahren nichts. Im Unternehmen stünden weiterhin dieselben Ansprechpartner und Kontaktdaten zur Verfügung. Rechtsanwalt Hänel attestierte dem Unternehmen gute Zukunftsaussichten.

Die Firma Firestixx gehört seit 2011 zur German-Pellets-Gruppe. Erst im Jahr 2013 hatte Firestixx seinen bisherigen Firmensitz von Vilsbiburg nach Essenbach verlegt. Damals war die Geschäftsführung für 2013 von einem Umsatz von 85 Millionen Euro ausgegangen. Mit einem Netzwerk aus Pelletherstellern und Partnerhändlern vertreibt das Unternehmen seine Pellets unter anderem in Deutschland, Österreich und Italien. Die Jahreskapazität lag 2013 bei rund 700 000 Tonnen Holzpellets. Derzeit sind Hänel zufolge rund 70 Mitarbeiter am Firmensitz in Essenbach und an einem weiteren Standort in Plattling (Kreis Deggendorf) beschäftigt.