23-Jährige erkrankt

Erster Coronavirus-Fall im Landkreis Cham


Dr. Thomas Engert vom Gesundheitsamt stellte bei einer Pressekonferenz am Montag die Möglichkeiten und den Ablauf an der mobilen Sanitätsstation vor

Dr. Thomas Engert vom Gesundheitsamt stellte bei einer Pressekonferenz am Montag die Möglichkeiten und den Ablauf an der mobilen Sanitätsstation vor

Von Redaktion Cham

Im Landkreis Cham ist der erste Fall einer Infektion mit dem Coronavirus bestätigt worden. Es handelt sich um eine 23-jährige Frau aus Pemfling. Die Frau war zusammen mit einer 50-köpfigen Bus-Reisegruppe aus dem Landkreis Cham vergangene Woche in Südtirol im Skiurlaub.

Die Reisegruppe ist am 1. März in den Landkreis Cham zurückgekehrt. Nach dem Auftreten von unspezifischen Symptomen einer Erkältung wie Husten, Kopfschmerzen und Fieber hat sie sich an das Gesundheitsamt Cham gewandt.

Dort wurde am Donnerstag ein Rachenabstrich vorgenommen. Das Labor am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in München hat die Infektion mit dem Coronavirus am Freitag gegen 18 Uhr bestätigt. Die junge Frau und ihre Familie befinden sich seit Donnerstag in häuslicher Quarantäne. Ein Arzt des Gesundheitsamtes hat ständig Kontakt zur Familie.

Gruppe wird getestet

Landrat Franz Löffler: "Wir waren darauf vorbereitet und konnten deshalb sofort reagieren. Wir ergreifen alle vorgesehenen Infektionsschutzmaßnahmen. Seit der Bestätigung des Falles laufen die Ermittlungen des Gesundheitsamtes auf Hochtouren. Neben der engeren Familie wurden alle weiteren Kontaktpersonen der Erkrankten ermittelt, kategorisiert, priorisiert und über die vorgesehenen Tests informiert."

Familienmitglieder der Infizierten und einige Personen der Reisegruppe sind bereits auf das Virus getestet worden. Das Ergebnis wird am Montagvormittag erwartet. Die weiteren Mitglieder der Reisegruppe wurden ebenfalls bereits informiert und werden in den folgenden Tagen getestet. Wenn weitere bestätigte Fälle vorliegen sollten, erfolgt eine häusliche Absonderung des Betroffenen oder - soweit er schwerer erkrankt ist - Isolationsunterbringung im Krankenhaus.

"Kein Grund zur Panik"

"Wir nehmen den Fall sehr ernst, aber es besteht kein Grund zur Panik", so Löffler, der den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes großes Lob für die umsichtige und vorausschauende Vorgehensweise zollt. Unter Berücksichtigung der weiteren Entwicklungen "werden wir von Tag zu Tag neu entscheiden, welche Maßnahmen getroffen werden müssen", sagte Löffler.

Der Landrat und der Leiter des Gesundheitsamtes am Landratsamt Cham, Dr. Albert Eisenreich, nehmen den Fall zum Anlass, erneut auf die allgemeinen Schutzmaßnahmen hinzuweisen: "Mit den einfachsten Hygieneregeln kann man sich und andere vor einer Infektion mit dem Coronavirus am besten schützen." Also, engen Kontakt vermeiden und häufig Händewaschen.