Erste erschreckende Zahlen Wieviele Gastro-Betriebe überstehen die Krise?

Eine aktuelle Statistik zeigt deutliche Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Beschäftigtenzahlen im bayerischen Gastgewerbe. Zudem brach der Umsatz im Mai massiv ein. Der niederbayerische Ableger des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) befürchtet, dass das nur der Anfang sein könnte.

Die "Gastro"-Branche im Freistaat leidet massiv unter den Folgen der Corona-Krise. Wie das bayerische Landesamt für Statistik in einer aktuellen Pressemitteilung berichtet, nahm die Zahl der Beschäftigten in der Branche im Mai 2020 verglichen mit dem Vorjahresmonat um fast 28 Prozent ab. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten gab dabei um knapp 14 Prozent, die der Teilzeitbeschäftigten sogar um fast 37 Prozent nach. Auch der Umsatz in der bayerischen Gastronomie-Branche blieb nicht von massiven Verlusten verschont: Im Mai brach er laut Statistik um mehr als 66 Prozent ein. Der Gesamtumsatz der Branche im bisherigen Jahr 2020 liegt ebenfalls knapp 40 Prozent unter Vorjahresniveau.

Es geht ums wirtschaftliche Überleben

Aus DEHOGA-Sicht bestätigen diese Zahlen nur, was man ohnehin schon wusste. "Die Coronakrise bringt katastrophale Folgen mit sich", sagt Rita Mautz vom DEHOGA-Bezirksverband Niederbayern gegenüber idowa. Die Veranstaltungsbranche liege ohnehin noch völlig brach – und die Statistik wäre wohl noch deutlich düsterer, wenn man diese Branche hinzurechne. Mautz: "Da kämen noch ganz andere Zahlen zum Vorschein." Auch bei den Speiselokalen gehe es aber jetzt schon darum, trotz extrem eingebrochener Umsatzzahlen nach Wochen des Lockdowns und angesichts deutlich gestiegener Betriebskosten "überhaupt wirtschaftlich zu überleben."

Wie viele Betriebe überleben die Durststrecke?

Zwar laufen Buchungen und Tagesbetrieb in vielen Gaststätten langsam wieder an, aber der Weg ist noch weit: "Wir kennen nach wie vor Betriebe, die unter zehn Prozent dessen umsetzen, was sonst üblich wäre – da ist ein wirtschaftlicher Betrieb unmöglich", erklärt Mautz. Hinzu komme, dass Kneipen, Bars, Clubs, Diskotheken und Festzeltbetriebe "noch nicht einmal eine Eröffnungsperspektive" hätten. Bis ein Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden sei und die Menschen endlich wieder weniger private Sorgen hätten, müsse noch eine lange "betriebliche Durststrecke" überwunden werden, glaubt Mautz. Sie prognostiziert: "Wie viele Betriebe diese Durststrecke überleben, bleibt aber offen."

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