Whatsapp-Streit eskaliert in Schlägerei: Jugendliche tragen persönliche Fehde über Eltern aus.

Wie schnell eine Situation mit mehreren erhitzten Gemütern eskalieren kann, zeigte sich erst am Dienstagabend wieder in einem Dorf im Landkreis Erding. Nur ein paar Bilder auf einem Handy waren nötig, um einen 16-Jährigen, einen 18-Jährigen und deren Eltern so richtig in Rage zu bringen. Zuvor hatte der 18-jährige Erdinger seinen 16-jährigen Bekannten per Whatsapp genötigt, Bilder zu löschen, die der 16-Jährige auf seinem Handy hatte. Was auf diesen Bildern zu sehen war, dass die Situation schließlich so eskalieren konnte, weiß auch die Polizei auf Nachfrage nicht. Doch offenbar hatten auch die Eltern des 16-Jährigen von dem Streit erfahren und kurzerhand beschlossen, die Situation auf ihre Weise zu regeln. So fuhr der 16-Jährige am späten Abend gegen 22.30 Uhr noch mit seinen Eltern zur Adresse des 18-Jährigen in Siglfing im Landkreis Erding, um das Gespräch zu suchen.

Im Eingangsbereich sei die Situation schließlich eskaliert, heißt es vonseiten der Polizei. Offenbar im Streit habe der Vater des 16-Jährigen den 18-Jährigen, der seinen Sohn aufgefordert hatte, die Bilder zu löschen, getreten. Dieser wiederum setzte sich zur Wehr indem er seinem Angreifer mehrmals mit der Faust ins Gesicht schlug. Schließlich schaltete sich auch die Mutter des 16-Jährigen ein: Um ihren Mann zu verteidigen, versuchte sie, den 18-Jährigen von ihm wegzuziehen und schlug ihn dabei mehrmals auf Kopf und Rücken. Um die Streithähne zu trennen, so heißt es vonseiten der Polizei, habe sich schließlich auch der Erziehungsberechtigte des 18-Jährigen eingemischt - und geriet an die Mutter, die ihn kurzerhand kratzte.

Die Schlägerei blieb auch von den Nachbarn nicht unbemerkt, die schließlich die Polizei riefen. Als die beiden Streifenwägen eintrafen, hatte sich die Situation aber bereits wieder beruhigt, wie die Polizei auf Nachfrage erklärt. Für die Beamten blieb nur noch mehrere Anzeigen aufzunehmen. Bei dem Handgemenge wurden die Beteiligten nur leicht verletzt, wie es im Polizeibericht heißt. Niemand musste ärztlich behandelt werden. Gegen die fünf Streithähne wird nun wegen wechselseitiger Körperverletzung ermittelt.