Entscheidung über Ampel-Gespräch

Politiker von FDP und CSU streiten auf Twitter


Hinsichtlich der Ampelfarben sahen die Politiker am Mittwochabend auf Twitter nur noch rot. (Symbolbild)

Hinsichtlich der Ampelfarben sahen die Politiker am Mittwochabend auf Twitter nur noch rot. (Symbolbild)

Von mit Material der dpa

Berlin - Nach der Entscheidung von SPD, Grünen und FDP für ein erstes Dreiergespräch zur möglichen Bildung einer sogenannten Ampelkoalition haben sich Politiker von FDP und CSU einen Schlagabtausch auf Twitter geliefert.

Mehrere FDP-Bundestagsabgeordnete kritisierten am Mittwoch Aussagen von CSU-Chef Markus Söder. Der hatte nach der Ankündigung von SPD, Grünen und FDP von einer "klaren Vorentscheidung" gesprochen. "FDP und Grüne haben sich entschieden für diesen Weg der Ampel. Den müssen sie jetzt auch konsequent gehen", sagte Söder. Es müsse jetzt die Realität anerkannt werden. Man müsse sich damit vertraut machen, dass es sehr wahrscheinlich eine Regierung ohne die Union geben werde. Es gehe nun auch um "Selbstachtung und Würde".

"Ohne die permanenten CSU-Blutgrätschen gegen Armin Laschet könnten wir morgen Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition beginnen", schrieb der FDP-Bundestagsabgeordnete Konstantin Kuhle bei Twitter. "Dass Söder heute gegen Jamaika schießt, obwohl FDP und Grüne diese Variante explizit offen lassen, setzt seiner Obstruktion die Krone auf."

Sein Fraktionskollege Max Mordhorst sprach von "opportunistischen Spielchen". Der FDP-Abgeordnete Jens Brandenburg schrieb: "Es ist ja egopolitisch nachvollziehbar, dass Söder die Laschet-CDU scheitern sehen will. Aber es geht jetzt um größere Fragen als um seine Karriere."

CSU-Generalsekretär Markus Blume wiederum kritisierte die Freien Demokraten: Die FDP "entscheidet sich für die Ampel und will anschließend nicht die Verantwortung für das Scheitern von Jamaika übernehmen. Fakt ist: Wir hätten gern weitergeredet, Ihr habt Euch gegen parallele Sondierungen entschieden", schrieb er auf Twitter. FDP-Chef Christian Lindner hatte gesagt, eine Jamaika-Koalition bleibe für seine Partei eine "inhaltlich tragfähige Option". Er hatte zudem gesagt, "es gibt keine Parallelgespräche".