EM 2016

DFB-Elf nach Elfmeterkrimi gegen Italien im Halbfinale


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Deutschland hat den Italien-Fluch beendet. Gegen die Azzurri gibt es einen Sieg im Elfmeterschießen. Nun geht es am Donnerstag gegen den Gewinner des letzten Viertelfinales, in dem sich am Sonntag Frankreich und Island gegenüberstehen.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in Frankreich das Halbfinale erreicht. In der Runde der besten acht Teams setzte sich das Team von Bundestrainer Joachim Löw am Samstagabend in Bordeaux gegen Italien in einem Elfmeter-Krimi mit 6:5 durch. Vor 42.000 Zuschauern hatten Mesut Özil (65. Minute) und Leonardo Bonucci (78./Handelfmeter) zuvor für ein 1:1 (0:0) gesorgt. In der Verlängerung fielen keine Tore.

Welttorhüter Manuel Neuer hielt zwei Elfmeter, ehe Jonas Hector im 18. Schuss den Sieg sicherstellte. Zuvor hatten sich Thomas Müller, Mesut Özil und Bastian Schweinsteiger Fehlschüsse geleistet, während Toni Kroos, Julian Draxler, Mats Hummels, Joshua Kimmich und Jerome Boateng trafen.

Im Halbfinale trifft die DFB-Auswahl allerdings ohne Mats Hummels (Gelbsperre) am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr) auf den Sieger des Duells zwischen Gastgeber Frankreich und Island. Diese beiden Teams stehen sich am Sonntag (21.00 Uhr/ZDF) in Saint-Denis gegenüber.

Mit der Partie zwischen dem Gastgeber und Islands Überraschungsteam wird das Viertelfinale abgeschlossen. Im ausverkauften Stade de France in Saint-Denis will die favorisierte Equipe tricolore auf jeden Fall vermeiden, dass dem Außenseiter aus Nordeuropa wie im Achtelfinale gegen England (2:1) eine Sensation gelingt.

Die Franzosen wollen den Isländern mit Teamgeist und mannschaftlicher Geschlossenheit beikommen. "Es reicht nicht, eine große Nation zu sein und schönen Fußball zu spielen, um zu gewinnen", betonte Kapitän und Torwart Hugo Lloris am Samstag bei der Pressekonferenz zur Partie. "Es kommt mehr auf die kollektiven Werte an." Lloris warnte eindringlich: "Wenn wir rausgehen mit dem Gefühl, wir haben mehr Talent, wir sind besser, dann wird das nicht funktionieren."

Islands Trainer Lars Lagerbäck sieht sein Team nicht als den großen Außenseiter an. "Im Fußball hast du immer eine realistische Chance. Sie sind der Favorit, aber ich würde sie nicht den großen Favoriten nennen", sagte der Schwede. Die prozentualen Siegchancen bezifferte er auf 60:40 für Frankreich. Hoffnung macht, dass Kapitän Aron Gunnarsson, der am Freitag und Samstag je eine Einheit mitmachte, trotz seiner Rückenprobleme auflaufen wird. "Ich kann das Spiel nicht erwarten. Jeder hat trainiert, ist fit und bereit."