EM 2016

Deutschland will mit Dreier Gruppensieg klarmachen


Gegen Nordirland wollen Jogi und seine Jungs keine Zweifel aufkommen lassen.

Gegen Nordirland wollen Jogi und seine Jungs keine Zweifel aufkommen lassen.

Von Felix Hüsch

Die Weltmeister fühlen sich bereit für das Gruppenfinale gegen Nordirland. Mit einem Sieg soll auch die EM-Stimmung in der Heimat angeheizt werden. Abseits des Rasens verbucht der DFB schon vor dem Spiel einen wirtschaftlichen Erfolg.

Weltmeister Deutschland will im EM-Gruppenfinale gegen Nordirland endlich groß auftrumpfen und die Titel-Zweifel in der Heimat nach zwei durchwachsenen Auftritten zerstreuen. "Wir wollen von der ersten Minute an zeigen, dass wir das bessere Team sind. Damit die Nordiren gar nicht erst den Glauben entwickeln, gegen uns gewinnen zu können", erklärte Innenverteidiger Mats Hummels 24 Stunden vor dem Gruppenfinale am Dienstag (18.00 Uhr/ARD) in Paris.

Am Montag buchten Wales und England die Tickets für das Achtelfinale. Aaron Ramsey (11. Minute), Neil Taylor (20.) und Gareth Bale (67.) schossen die Waliser in Toulouse zu einem 3:0 (2:0) gegen Russland und damit zum Gruppensieg. Der erfolglose WM-Gastgeber von 2018 aus Russland verabschiedete sich als Gruppenletzter aus dem Turnier.

England reichte in Saint-Étienne ein torloses Remis gegen die Slowakei zu Rang zwei in der Gruppe B. Auch die Slowaken dürfen als Gruppendritter mit vier Punkten auf das Weiterkommen hoffen. Schon bei einem Sieg der deutschen Mannschaft an diesem Dienstag gegen Nordirland stünden sie in der K.o.-Runde.

Engländer spielten nicht in die Karten

Das Remis der Engländer verhinderte den vorzeitigen Achtelfinal-Einzug der DFB-Auswahl, die zum sicheren Weiterkommen einen Punkt benötigt. Bundestrainer Joachim Löw, der sich mit einer leichten Erkältung plagt, glaubt an die Stärke seiner Elf. Und auch Teammanager Oliver Bierhoff ist sicher: "Wir haben viele Spieler, die ständig solche Spiele haben, die sehen es ganz nüchtern. Sie wissen um ihre Stärke. Das werden wir entsprechend umsetzen."

Abwehrboss Jérôme Boateng und seine Kollegen möchten mit einem möglichst klaren Sieg nicht nur Platz eins in der Gruppe C ergattern, sondern auch dafür sorgen, dass sich bei den Fans in der Heimat die Skepsis in Zuversicht verwandelt. Denn noch hat der Weltmeister bei der Europameisterschaft in Frankreich das Feuer nicht entzündet.

Für größere Korrekturen seiner Turnierstrategie sieht Löw dennoch keinen Grund. Immerhin stellte er eine Veränderung der Startelf in Ausssicht. "Die eine oder andere frische Kraft würde uns bei diesem Spiel gut tun", sagte Löw am Montag in einem ARD-Interview.

Schweinsteiger soll Spielzeiten bekommen

Zudem will er Kapitän Bastian Schweinsteiger weitere Spielpraxis einräumen. "Natürlich ist der Bastian ein Spieler, den wir jetzt ein bisschen heranführen müssen, weiter einbauen müssen für die entscheidenden Spiele bei dem Turnier", erklärte Löw.

Abseits des Platzes konnte der Deutsche Fußball-Bund bereits einen wirtschaftlichen Erfolg verbuchen. Der 2018 auslaufende Vertrag mit Ausrüster Adidas wurde zu deutlich besseren Konditionen um vier Jahre verlängert. "Wir haben dem DFB ein Finanzpaket von 50 Millionen Euro pro Jahr angeboten, und der DFB hat das auch so akzeptiert", sagte Adidas-Vorstandschef Herbert Hainer am Montag in Paris. Der laufende Kontrakt soll dem DFB jährlich 25 Millionen Euro einbringen.

Erleichterung herrschte in Kroatien nach der milden UEFA-Strafe wegen der Fan-Krawalle beim Spiel gegen Tschechien am vergangenen Freitag. Die UEFA-Disziplinarkommission verhängte am Montag lediglich eine Geldstrafe über 100 000 Euro und ein Verbot des Ticketverkaufs an bekannte Gewalttäter für die EM-Dauer auf Bewährung.