Durchsuchung nach Todesfall

Ermittlung gegen Feuerwehr nach Drehleiter-Unglück in Sinzing


Immer wieder kommt es vor, dass die Feuerwehr Personen mittels einer Drehleiter und einer Schleifkorbtrage abseilt. Bei so einem Einsatz war es in Sinzing zu dem tödlichen Unfall gekommen. (Symbolbild)

Immer wieder kommt es vor, dass die Feuerwehr Personen mittels einer Drehleiter und einer Schleifkorbtrage abseilt. Bei so einem Einsatz war es in Sinzing zu dem tödlichen Unfall gekommen. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Gegen acht Mitglieder der Feuerwehren Lappersdorf und Kleinprüfening wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Mehrere Gebäude und Fahrzeuge wurden durchsucht. Der Hintergrund: Bei einer Seilrettung im Sommer 2022 war eine 75-Jährige abgestürzt und ums Leben gekommen.

Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Regensburg durchsuchten Gebäude und Fahrzeuge der Wehren Lappersdorf und Kleinprüfening, um Beweismittel zu sichern. Auch bei zwei Beschuldigten kam es zu Durchsuchungen. Laut Staatsanwaltschaft bestehe der Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung bei dem Feuerwehreinsatz am 29. Juli vergangenen Jahres im Sinzinger Ortsteil Riegling.

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Damals rückten die Einsatzkräfte an, um die Seniorin aus medizinischen Gründen mit einem Seil aus dem 2. Stock eines Anwesens zu retten. Dabei war die Frau aus etwa fünf Metern Höhe abgestürzt und wurde dadurch tödlich verletzt. Die Frau wurde im zweiten Stock von Feuerwehrkräften und Notfallsanitätern in eine Schleifkorbtrage gelegt, die durch das Dachfenster mit einer Drehleiter ins Freie gehoben werden sollte. Doch unmittelbar, nachdem die Trage frei an der Drehleiter hing, kippte sie und die 75-Jährige stürzte in die Tiefe.

Das sagt das Gutachten

Im Auftrag von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei wurde das Unglück in einem technischen Sachverständigen-Gutachten geprüft. Dazu wurde insbesondere Bild- und Videomaterial ausgewertet. Aus dem Gutachten ergibt sich der Verdacht, die Seniorin wurde in falscher Position in die Trage gelegt, wodurch der Kopf im Fußteil der Trage lag. So habe sich der Schwerpunkt der Trage verlagert und die Frau sei aus ihr gefallen. Zudem seien die vier Sicherheitsgurte nicht angelegt worden.

Bei den Durchsuchungen ging es laut Staatsanwaltschaft darum, "beweiskräftige Unterlagen zum Einsatz, zur Ausbildung der beteiligten Feuerwehrangehörigen und zu den Kommandostrukturen" sicherzustellen. Weiter weist die Staatsanwaltschaft darauf hin, "dass gegen die Beschuldigten derzeit lediglich ein Anfangsverdacht besteht und für sie uneingeschränkt die Unschuldsvermutung gilt."