DONAU TV

Dabei beim Dreh: So wird Fernsehen gemacht


Von Tanja Pfeffer

Die Kamera läuft, der Ton passt, das Licht stimmt: So beginnt der Dreh für einen TV-Beitrag. Doch bis der fertige Film auf den Fernsehbildschirmen zu sehen ist, ist noch viel zu tun. Und auch zuvor ist schon jede Menge passiert.

In Szene setzen: Wie soll der Beitrag werden?

Robert Hobelsberger ist ein Künstler aus Deggendorf. Zusammen mit einem befreundeten Tänzer hat der 20-Jährige an der Fernsehshow "Got to Dance" teilgenommen. Klingt nach einer guten Geschichte? Das findet auch Manuel Krüger. Er ist Redakteur beim Regionalsender Donau TV in Deggendorf. Durch einen Zeitungsartikel ist er auf Robert Hobelsberger aufmerksam geworden und hat mit ihm einen Termin vereinbart. Vor dem Treffen bespricht das Fernseh-Team den Ablauf. Zwei Kameras kommen zum Einsatz: eine Filmkamera und eine Spiegelreflexkamera. Manuel Krüger und seine Kollegin Carina Vaitl bedienen sie. Zusammen überlegen sie, wie der Beitrag später aussehen soll, was sie Robert Hobelsberger fragen und wie sie den Künstler in Bildern einfangen. Drehort ist das Donauufer in Deggendorf. Bevor das Team zum Dreh aufbricht, überprüfen Manuel Krüger und Carina Vaitl die Ausrüstung. "Es ist wichtig, dass beim Dreh alles funktioniert. Deshalb kontrollieren wir vorher immer die Kameras, die Ton- und die Lichtausrüstung", begründet Manuel Krüger.

Seite 2, Die Klappe fällt: der Dreh


Bevor die Kamera läuft, besprechen die beiden Redakteure zusammen mit Robert den Dreh. Sie erklären ihm, wie sie ihn filmen wollen. Dann geht's los: Der Künstler wärmt sich vor der Kamera auf. Manuel und Carina wechseln immer wieder ihre Positionen. So haben sie am Ende verschiedene Perspektiven. Kurze Pause: Das Kamera-Team und der Tänzer gehen ein Stück weiter, näher zur Donau. Dort tanzt Robert vor dem Film-Team. Dann beginnt das Interview. Der Tänzer steckt sich ein kleines Mikrofon an sein T-Shirt. Es nimmt seine Stimme auf. Per Funk überträgt es den Ton an die Filmkamera. Redakteur Manuel Krüger redet mit dem Tänzer über seinen Auftritt bei "Got to Dance", während er ihn von vorne filmt. Carina Vaitl nimmt das Gespräch von einer anderen Position mit auf. Für den zweiten Teil des Interviews geht es in eine Wiese. Nach etwa eineinhalb Stunden ist der Dreh geschafft.

Seite 3, Das Gerüst des Beitrags: die wichtigsten O-Töne finden


Zurück im Studio in Deggendorf stellt Manuel den Fernsehbeitrag aus den Aufnahmen am Computer zusammen. Aus eineinhalb Stunden Filmaufnahmen soll ein kurzer Beitrag von etwa drei bis vier Minuten werden. Als erstes sucht sich Manuel die besten, informativsten und interessantesten O-Töne, also Aussagen von Robert aus dem Interview, zusammen. An diesen baut er später den Beitrag auf. Mit einem speziellen Computer-Programm schneidet der Redakteur die Zitate des Künstlers aus den Filmdateien. Durch das Schneiden löscht er Teile vor und nach der Aussage. Innerhalb des Zitates kann er Patzer, wie zum Beispiel Versprecher, ausschneiden. "Die Zitate sollen nicht länger als dreißig Sekunden sein, da sie sonst unverständlich werden", erklärt er. Manche Aussagen können aber länger sein, wenn sie sehr wichtig sind. "Dann wechseln wir aber auf jeden Fall das Bild, während das Zitat im Fernsehen zu hören ist." Ansonsten wird der Beitrag zu eintönig. Die einzelnen Aussagen des Künstlers ordnet er so an, dass der Beitrag verständlich ist.

Seite 4, Die Stimme im Hintergrund


Dann geht es an den Text: Der Beitrag soll am nächsten Tag im "Donau-TV-Magazin" ausgestrahlt werden. Eine Sprecherin moderiert den von Manuel Krüger geschriebenen Beitrag an. Bei vielen Fernsehbeiträgen kommentiert ein Sprecher im Hintergrund das Bild. Beim Beitrag zu Robert Hobelsberger verzichtet Manuel Krüger aber darauf. "Durch die Aussagen des Künstlers erklärt sich der Beitrag den Zuschauern auch ohne Kommentar", begründet er seine Entscheidung.

Seite 5, Qual der Wahl: die passende Musik finden


Zwischen den Aussagen möchte Manuel Krüger Tanzszenen einbauen. Auch dazu schneidet er verschiedene kürzere Passagen zusammen und stellt sie im Schneideprogramm zwischen die Interviewausschnitte. Als nächstes kommt die Musik. Sie soll vor allem während der Tanzszenen laufen. Donau TV hat dabei eine Auswahl an GEMA-freier Musik. Für die Verwendung dieser Musik muss der Fernsehsender keine Gebühren an die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, kurz GEMA, zahlen. Aus den Titeln wählt Manuel Krüger passende Musikstücke für den Beitrag aus: auflockernde und rhythmische Musiktitel. "Die Musik darf nicht zu laut sein", sagt Manuel Krüger. Zum Schluss kommen noch Bauchbinden zum Beitrag. Das sind Einblendungen, die kurze Informationen zur Person geben. Am Ende des Beitrags kommt noch die Team-Bauchbinde mit Infos zur Redaktion.

Seite 6, Der Feinschliff


Bei einzelnen Filmabschnitten passt Manuel Krüger der das Bild an, verändert zum Beispiel Helligkeit oder Kontrast, damit der gesamte Film gleichmäßig ist. Dann ist der Fernsehbeitrag fertig. Das Schneiden hat über vier Stunden gedauert. "So aufwendig ist das aber nicht immer, da wir bei vielen Drehs nur eine Kamera im Einsatz haben", erklärt Manuel. Außerdem bleibt nicht immer so viel Zeit zum Schneiden, weil viele Beiträge am selben Tag noch gesendet werden müssen.

Hier kannst du den fertigen Donau-TV-Beitrag über Robert Hobelsberger sehen.