Digital statt Präsenz

So gehen Regensburgs Hochschulen mit der Corona-Krise um


An der Universität Regensburg und der OTH Regensburg wird wegen der Corona-Krise das digitale Angebot ausgebaut.

An der Universität Regensburg und der OTH Regensburg wird wegen der Corona-Krise das digitale Angebot ausgebaut.

Verschobenes Sommersemester, keine Präsenzveranstaltungen: Die Corona-Krise und die Ausgangsbeschränkungen haben auch Einfluss auf das Unileben in Bayern. Während 2019 im April die Campus voller Studierende waren, herrscht dieses Jahr gähnende Leere in den Hörsälen. Doch die Universität Regensburg und die Ostbayerische Technische Hochschule in Regensburg wissen sich zu helfen. Digital statt Präsenz lautet derzeit die Devise.

Die Universität Regensburg hat sich für die kommenden Wochen der Ausgangsbeschränkungen gerüstet und eine Campus-Lizenz für ein Programm beschafft, dass das digitale Lehren erleichtern soll. "Zoom ist ein Programm, das zum Beispiel Videokonferenzen ermöglicht. Zoom wird somit den Dozentinnen und Dozenten in wenigen Tagen zur Verfügung stehen, so dass sie das Programm für die digitale Lehre nutzen können", erklärte die Pressestelle der Uni auf idowa-Nachfrage.

Damit können die Dozenten beispielsweise Einzel-Sprechstunden abhalten und Live-Webinare mit bis zu 1.000 Teilnehmern veranstalten. Zudem gibt es die Möglichkeit, Videos oder Podcasts zu erstellen, die sie den Studierenden längerfristig zur Verfügung stellen können.

Genutzt werden soll Zoom gerade auch zu Beginn der Vorlesungszeit, denn das Sommersemester startet voraussichtlich an dem Tag, bis zu dem die Ausgangsbeschränkungen in Bayern derzeit gelten. Derzeit werde laut Universität gerade in allen Fakultäten überlegt, wie digitale Lehrformate verstärkt genutzt werden können.

Digitale Veranstaltungen sind kein Ersatz auf Dauer

"Wir diskutieren aktuell sämtliche Möglichkeiten - auch der digitalen Lehre - und sind auf einem sehr guten Weg ein entsprechendes Programm für das kommende Sommersemester bereit zu stellen. Es freut mich sehr, zu sehen, wie leistungsfähig sich die Universität Regensburg in dieser Frage präsentiert", erklärt Prof. Dr. Nikolaus Korber, Vizepräsident für Studium, Lehre und Weiterbildung. Er koordiniert zusammen mit einem Support-Team die Maßnahmen zur digitalen Lehre im Sommersemester.

Das digitale Angebot soll jedoch der Universität zufolge nicht auf Dauer als Ersatz fungieren, da die Universität Regensburg sich weiterhin als Präsenz-Universität verstehe.

Massiver Ausbau der Online-Lehre an der OTH

Der Dekan der Fakultät Informatik und Mathematik, Prof. Dr. Christoph Skornia, begrüßte die Erstsemester an der OTH in Regensburg in einer Videokonferenz.

Der Dekan der Fakultät Informatik und Mathematik, Prof. Dr. Christoph Skornia, begrüßte die Erstsemester an der OTH in Regensburg in einer Videokonferenz.

Auch die OTH in Regensburg baut schon seit einigen Wochen das digitale Angebot in allen Fakultäten massiv aus, wie die Pressestelle der Hochschule gegenüber idowa bestätigte. Die Dozenten sollen dort, wo es möglich ist, mit der Online-Lehre zu starten. Sie stellen unter anderem aufgezeichnete Lehrvideos oder Live-Übertragungen online, bieten Lehrmaterial zum Download an und betreuen Studierende in Chats, Foren und Videokonferenzen.

"Unser Ziel ist es, dass die Studierenden unter den aktuellen Rahmenbedingungen und trotz der großen Herausforderungen in diesem Sommersemester möglichst viele ECTS-Credits erwerben können", sagte der Präsident der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg), Prof. Dr. Wolfgang Baier. Nachdem die Präsenzlehre nur sehr eingeschränkt möglich sein werde, müsse man die Digitalangebote verstärkt nutzen. Wie der Hochschulpräsident weiter mitteilte, könnten zu Semesterbeginn deutlich mehr als die Hälfte der Lehrveranstaltungen digital angeboten werden.

Viel Vorerfahrung in Sachen virtueller Lehre

Der Studiendekan der Fakultät Informatik und Mathematik, Prof. Dr. Markus Westner, betreut derzeit viele Studierende der OTH in Regensburg in Videokonferenzen.

Der Studiendekan der Fakultät Informatik und Mathematik, Prof. Dr. Markus Westner, betreut derzeit viele Studierende der OTH in Regensburg in Videokonferenzen.

Dazu nutzen viele Dozenten der OTH bereits die vorlesugsfreie Zeit, um den Studenten anbieten zu können, ihre Kompetenzen beim E-Learning auszubauen."Die Resonanz der Studierenden ist hervorragend", so Baier. Diejenigen, die erst zu Semesterbeginn am 20. April beginnen, können alle Angebote auch zeitversetzt abrufen.

In der aktuellen Situation könne die OTH Regensburg auf Erfahrungen im Bereich E-Learning zurückgreifen. So stütze sich beispielsweise der dezentrale Studiengang Soziale Arbeit bereits zu einem Drittel auf Online-Formate. Die Servicestelle Lehre und Didaktik der OTH Regensburg unterstütze außerdem seit mehreren Jahren Dozenten etwa bei der Erstellung von Lehrvideos oder der Umsetzung virtueller Lehre.

Die OTH Regensburg ist außerdem Trägerhochschule der "Virtuellen Hochschule Bayern (vhb)", deren vielfältige digitale Lehrformate hochschulübergreifend genutzt werden können. Auch dieses Online-Portal werde laut OTH kontinuierlich ausgebaut.