Die Neuen des Jahn

Nicolas Wähling: Zeit für den nächsten Schritt


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Mit Nicolas Wähling hat der SSV Jahn einen flexliblen Offensivspieler geholt. Der 21-jährige kommt aus einer fußballverrückten Familie.

Beim Fußball-Zweitligisten SSV Jahn Regensburg gibt es in dieser Saison viele neue Gesichter. Eines davon ist Nicolas Wähling, der zuletzt für die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim spielte und nun in der Offensive des Jahn Akzente setzen soll. idowa stellt ihn etwas näher vor.

Nicolas Wählings Weg zum SSV Jahn

Nicolas Wähling wurde 1997 in Ludwigsburg geboren und wuchs als Sohn einer Engländerin zweisprachig auf. Nach einem Umzug nach Karlsruhe, machte er beim FC Neureut seine ersten Schritte auf dem Fußballplatz. Zur U14 folgte der Wechsel zum Karlsruher SC und fünf Jahre später schloss er sich der TSG Hoffenheim an, wo er zuletzt vier Saisons spielte.

Nach Hoffenheim holte ihn der heutige Bundesliga-Trainer Julian Nagelsmann, unter dem Wähling auch bis zur Beförderung Nagelsmanns zum Profi-Trainer trainierte. "Unter ihm habe ich fußballerisch viel gelernt, weil er durch sein Training Spieler einfach besser macht”, blickt Wähling darauf zurück. Er habe aber auch von anderen Trainern viel mitgenommen und sich entwickelt. Durch den Wechsel weg aus der Heimat sei er zudem selbstständiger geworden und habe sich in seiner Persönlichkeit weiterentwickelt.

Wähling kommt aus einer fußballverrückten Familie. Er hat vier Brüder, die auch allesamt im Fußball aktiv sind. Sein älterer Bruder Alexander schaffte es bis zur U23 des FSV Mainz 05, musste dann verletzungsbedingt aufhören und ist nun Nachwuchstrainer. Bruder Oliver spielt derzeit in der zweiten Mannschaft der Mainzer. Zwei weitere Brüder spielen in der U19 beziehungsweise der U14 des KSC. "Wir unterstützen uns alle gegenseitig auf unserem Weg”, sagt Wähling. Die Brüder würden sich zwar alle sehr ähnlich sehen, "aber wir sind als Fußballer alle in verschiedener Art talentiert und unterschiedliche Spielertypen.” In einer Mannschaft könne man deshalb, abgesehen vom Tor, mit den Geschwistern jede Position ausfüllen, glaubt Wähling.

Das bisherige Karrierehighlight

Hier nennt Wähling zwei Erlebnisse. Zuerst das Finale um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft in seinem ersten Jahr in Hoffenheim. Zwar unterlag die TSG als Süddeutscher Meister gegen Borussia Dortmund mit 3:5, dennoch blieb ihm das Spiel vor knapp 15.000 Zuschauern in besonderer Erinnerung. Im Jahr zuvor schaffte es der Offensivspieler mit der U19 des Karlsruher SC bis ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. "Wir haben das Hinspiel im Wildparkstadion gespielt und das Rückspiel auf Schalke. Auch wenn wir unglücklich ausgeschieden sind, war das eine besondere Erfahrung", blickt Wähling darauf zurück.

Nicolas Wähling im Trikot der TSG Hoffenheim. (Foto: imago)

Nicolas Wähling im Trikot der TSG Hoffenheim. (Foto: imago)

Die Gründe für den Wechsel zum Jahn

Nach drei Jahren in der U23 Hoffenheims wurde es für Wähling Zeit, den nächsten Schritt zu machen. Für die Entscheidung, wo dieser erfolgen sollte, ließ er sich bewusst die nötige Zeit. "Mir, meiner Familie und meinem Berater war von vornherein klar, dass ich nicht so schnell wie möglich irgendwohin wechseln möchte, sondern dass ich die richtige Entscheidung treffen will." Warum es letztlich der Jahn wurde? "Wenn man sieht, was hier in den letzten Jahren entstanden ist und aktuell entsteht, dann ist der Jahn auf jeden Fall ein aufstrebender Verein", sagt Wähling, der nach den Gesprächen mit Geschäftsführer Christian Keller und Trainer Mersad Selimbegovic ein gutes Gefühl hatte. "Auch die Spielidee hier passt zu mir und ich glaube, dass ich hier meinen Platz im Profifußball finden und den nächsten Schritt in meiner Entwicklung gehen kann."

Das sind die ersten Eindrücke

Durch den Oberpfälzer Dialekt, merkt Wähling mit einem Schmunzeln an, habe er noch hin und wieder Probleme, alles zu verstehen. Ansonsten ist er aber schon gut in Regensburg und beim Jahn angekommen. "Alle sind super nett und von der Mannschaft wurde ich richtig gut aufgenommen", sagt er. Am vergangenen Wochenende bestritt er für die U21 des Jahn gleich ein Pflichtspiel in der Bayernliga. "Nach ein paar Minuten habe ich mich gut eingefunden und mich im System gut zurechtgefunden", sagt Wähling und glaubt, nicht allzu viel Anlaufzeit zu benötigen, um sich an das höhere Tempo und das körperliche Spiel in der 2. Liga anzupassen. Die etwas anderen Gegebenheiten als in Hoffenheim stören den Neuzugang dabei nicht: "Der Platz ist auch hier grün und die Tore sind auch hier viereckig. Das ist es doch, was für einen Fußballer wirklich zählt", merkt er mit einem Lächeln an. Eine Wohnung hat er gemeinsam mit seiner Freundin bereits am ersten Tag gefunden. Noch leben sie im Hotel, doch in den nächsten Tagen steht der Umzug an.

So tickt Nicolas Wähling auf dem Platz

Als vielseitig einsetzbar beschreibt sich Wähling selbst. "In der Offensive kann ich fast jede Position spielen", sagt er. Ob er dennoch eine Lieblingsposition hat? "Auf dem Flügel oder als zweite Spitze spiele ich sehr gerne." Zudem sei er ein laufstarker Spieler, der gerne in die Tiefe sprinte und einen guten Zug zum Tor habe.

So tickt Nicolas Wähling neben dem Platz

Neben dem Platz sei er "ganz entspannt. Ich bin ein sehr froher und positiver Mensch." Er spiele gerne FIFA auf der Playstation und interessiere sich für die amerikanischen Sportarten, vor allem für die NBA und die NFL. Darüber hinaus unternehme er gerne etwas mit seiner Freundin, seinen Freunden oder seinen Brüdern.

Das sind die Ziele für die kommende Saison

"Ich möchte erst einmal beim Jahn und in der 2. Bundesliga insgesamt ankommen", sagt Wähling. Im nächsten Schritt hofft er auf so viel Spielzeit wie möglich. "Und dann will ich natürlich immer gewinnen und mit der Mannschaft zusammen Erfolge feiern."

Das sagen die Verantwortlichen

"Nicolas ist in der Offensive flexibel einsetzbar und bringt athletisch, technisch und taktisch sehr vieles mit, um unsere Spielidee umzusetzen und sich auf Zweitliganiveau durchzusetzen", sagt Jahn-Geschäftsführer Christian Keller. "Andererseits weiß Nicolas aber auch, dass es noch Bausteine gibt, an denen er arbeiten muss. Wir werden ihm dabei helfen, um seine weitere Entwicklung bestmöglich zu forcieren."