Die idowa-Familienkolumne Es herbstlt! Von Gummistiefeln und Matschhosen

Familienmensch: die idowa-Familienkolumne. Foto: Andreas Reichelt, pixabay

Dass der Sommer vorbei ist, wurde bereits durch die Schließung des Freibads deutlich. Doch ein noch klareres Bild zeichnet die Matschspur, die sich seit der Ankunft des Schulbusses von der Haustür bis ins Kinderzimmer zieht.

Es ist nicht dem politischen Oberhaupt des Verkehrsministeriums zuzuschreiben, dass die Kinder Erde, Steine und Pfützenwasser in der Wohnung verteilen. Auch handelt es sich bei der Verschmutzung nicht um eine moderne Variante von Hänsels und Gretels Brotkrumen, die den Weg nach Hause markieren sollen.

Familienmensch – die idowa-Familienkolumne gibt es auch zum Anhören:

Nein, es ist schlichtweg die der starken Kernkraft ähnelnde Anziehungskraft von Dreckwasser, die es Kindern unmöglich macht, nicht in Pfützen zu springen oder in Matsch zu treten. Quasi einer physikalischen Gesetzmäßigkeit folgend pflegt es die gesunde Kinderpsyche, im Garten dreckig zu werden.

Bälle sind zum Spielen da, Stofftiere zum Kuscheln und Matsch zum Reinspringen. So wurde die Welt nun einmal geschaffen. Da haben Kinder keine Wahl.

Moderne Eltern sorgen daher vor. Neben Gummistiefeln werden alljährlich Matschhosen, Regenjacken und -schirme gekauft. So wird die Nässe wenigstens von der schützenswerten Kinderhaut ferngehalten.

Doch wie diese dann außerhalb der Wohnung verbleiben soll, ist noch unklar. Die einzig nachhaltige Variante scheint ein Internat zu sein. Doch da die Eltern ihre Kinder gerne um sich haben, nehmen sie das häufige Wischen, die triefende Kleidung und nasse Socken beim versehentlichen Durchschreiten der Dreckspuren in Kauf. Hätten die Socken halt Schuhe werden sollen, wenn sie nicht nass werden wollen!

Doch zu einer finalen Relaxtheit scheinen Eltern erst im Meistergrad der Elternschaft zu gelangen. Als Großeltern nämlich ist es ganz plötzlich nicht mehr so schlimm, wenn der Boden bekleckert, die Kleidung verschmutzt oder das Menschlein nass wird. Eltern sind halt zum Erziehen da, Großeltern zum Verziehen. Doch darüber später mehr.

Jetzt müssen erst einmal die Klamotten gewaschen, der Boden gewischt und die Socken getrocknet werden. Herbst halt.

Die idowa-Familienkolumne "Familienmensch" gibt es auch als Podcast zum Anhören bei Spotify.

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