Der nächste Morgen...

Wiesn-Schädel? Zehn irre Kater-Tipps aus aller Welt


Von Markus Giese / Online

So manch einer bereut den Wiesn-Rausch spätestens am nächsten Morgen. Im Kampf gegen Brummschädel und Übelkeit hat jedes Land sein eigenes Wundermittel. Eine Auswahl.

München - Das schöne an der Wiesn ist ja, dass hier alle gleich sind. Italiener, Niederländer, Deutsche, Engländer. Alle kommen sie, um gemeinsam dem Bier zu frönen. Und ob Kotzhügel, Bushaltestelle oder (im besten Falle) Bett: Alle wachen sie am Tag danach auf und spüren ihn, den Katzenjammer.

Wenn die Oktoberfest-Sause zu Ende ist, beginnt die Rückkehr in die Realität meist mit den bekannten Symptomen. Stechender Kopfschmerz, Übelkeit und ein unguter Geschmack im Mund sind obligatorisch. Wer Glück hat, behält den Mageninhalt bei sich, andere verbringen den After-Wiesn-Tag zum großen Teil auf der Toilette.

In diesem Fall hat jeder Landsmann sein ganz eigenes Wundermittel parat. Hier sind zehn außergewöhnliche Strategien gegen den Kater aus aller Welt. (Wer dann immernoch nicht wieder fit genug ist, kann den zweiten Tag des 184. Oktoberfests übrigens hier im AZ-Liveblog bequem von der Couch aus verfolgen)

1. Rumänien: Kutteln gegen Kater

In der Türkei und in Rumänien schwört man auf Innereien wie Magen. Serviert wird die Spezialität in einer Art cremiger Suppe mit Knoblauch, Sahne und Zwiebeln. Der Anblick ist für hiesige Gemüter jedoch unter Umständen eine echte Herausforderung.

2. USA: Ei auf ex

Die Amerikaner fegen den Hangover mit einer gepflegten Prairie-Auster hinweg. Dabei handelt es sich um ein rohes Ei, das mit Worcestershire Sauce, Tomatensaft und etwas schwarzem Pfeffer gewürzt wird. Da Anblick und Konsistenz nicht sonderlich appetitanregend sind, trinkt man das Ganze lieber in einem Satz.

3. England: Wissenschaft gegen Brummschädel

Eher wissenschaftlich gehen die Briten bei der Bekämpfung ihres Katers vor. Sie gönnen sich am Folgetag nach dem Gelage nämlich ein Sandwich mit Speck. Laut einer Studie der Universität Newcastle aus dem Jahr 2009 sind die Aminosäuren der Kombination aus Brot und Speck nämlich perfekt, um dem Hangover den Garaus zu machen.

4. Australien Vitamincocktail aus Down Under

Auf die Macht der Chemie verlassen sich die Australier. Sie schwören bei Migräne und Dehydration auf die Wirkung von Berocca, einem Präparat aus Vitaminen und Mineralstoffen. Vergleichbar ist die Rezeptur am ehesten mit dem hiesigen Alka Seltzer.

5. Russland: Alles Brotdrink oder Kvass?

Russen vertreiben die Katerstimmung am liebsten mit einem Kultgetränk namens Kvass. Dabei handelt es sich um eine Art Brottrunk aus Roggen, Zucker und Hefe, der seinen charakteristischen Geschmack durch Fermentierung erhält. Etwas Alkohol enthält das Getränk jedoch auch.

6. Schottland: Buttermilch-Verschnitt

"The Highland Fling", eine Art Ayran, mixen sich die Schotten, wenn der Kopf mal wieder brummt. Sie trinken nach einer feucht-fröhlichen Nacht ein Gebräu aus Buttermilch, das sie mit Maisstärke, Salz und Pfeffer verfeinern. Damit das Mittel auch richtig wirkt, nimmt man am besten gleich ein ganzes Pint davon zu sich.

7. Haiti: Fluch über die Flasche

In der Karibik packt man das Problem bei der Wurzel. Anstatt sich am Katermorgen mit salzigem Gebräu oder pelzigem Brottrunk zu quälen, foltert man dort lieber die Flasche, die den Hangover ausgelöst hat. Daher stecken Haitianer auch 13 Nadeln in den Korken des Verursachers. Dazu eignen sich Weinflaschen jedoch deutlich besser als Bierkrüge.

8. Puerto Rico: Vitamin C für die Achseln

Die Bewohner Puerto Ricos gehen die Sachen wesentlich pragmatischer an. Sie sorgen bereits im Vorfeld dafür, dass es erst gar nicht zum Kater kommt. Dazu schmieren sie sich schon vor dem Gelage Limetten- oder Zitronensaft unter die Achseln. Dies soll in erster Linie Dehydrierung vorbeugen.

9. Irland: Die Erde bis zum Hals

Zu drastischen Mitteln greifen die Iren. Sie vergraben sich gegenseitig im Sand in der Nähe von Flussufern. Davon erhoffen sich die Betroffenen wohl eine Art Entgiftungseffekt. Ob das gegenseitige Eingraben bis zum Hals unter Alkoholeinfluss nahe von Gewässern eine gute Idee ist, bleibt jedoch zu überdenken.

10. Nordamerika: Detox der Indianer

Aus drei Stufen besteht das Anti-Kater-Programm der amerikanischen Ureinwohner. Sie bringen den Körper zunächst zum Schwitzen, lecken den Schweiß dann anschließend ab, behalten diesen kurz im Mund und spucken ihn dann wieder aus. Damit sollen die Gifte aus dem Körper ausgeführt werden.