Leser_in, LeserIn, Leser und Leserin oder Leser*in. Egal ob Unterstrich, Binnen-I, Doppelnennung oder Gendersternchen, das Beachten aller Geschlechter im Sprachgebrauch sehen die einen als Notwendigkeit zur Gleichberechtigung, andere empfinden es als schwachsinnig.

Der Verein Deutsche Sprache hat Anfang März die Petition "Schluss mit Gender-Unfug!" gestartet. Einer der Initiatoren ist Bildungsexperte Josef Kraus. Der Verein appelliert an die Politik, Behörden und Gewerkschaften, die Sprache dem Gendern vorzuziehen. Mittlerweile haben mehr als 70.000 Menschen unterzeichnet.

Herr Kraus, haben Sie Lieblinge aus dem Gender-Unfug?

Josef Kraus: Fußgehendenbrücke und Backendenhandwerk. Da könnte man meinen, das hat sich ein Kabarettist ausgedacht. Oder, wenn es statt Aktionär Aktien besitzende Personen oder statt Bankräuber Bank ausraubende Personen heißt.

Das Gendersternchen ist der Anglizismus des Jahres 2018. Laut der Jury um Sprachologe Anatol Stefanowitsch ist die Bezeichnung des Symbols eine Bereicherung für die deutsche Sprache. Warum sein Einsatz es nicht?

Kraus: Erstens ist es schwerfällig lesbar und zweitens nicht aussprechbar. Mit Anglizismus hat das gar nichts zu tun. Das ist eine Solonummer von fünf Leuten, die sich selbst zu einer Jury ernannt haben.

Was heißt aussprechbar? Anstelle des Sternchens soll eine Pause gemacht werden.

Kraus: Na gut, aber wollen Sie wie ein Stotterer dastehen? Ich sage es mal ganz deutlich, das ist sprachliche Barbarei, was hier betrieben wird...

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