Lobbyisten für Kinder und Jugendliche wollen sie sein: Vertreter der Kinder- und Jugendhilfe (KJH) haben sich in Landshut zu einem Runden Tisch zusammengeschlossen. Ihre Forderung: "Nehmt Kinder und Jugendliche endlich ernst." Dass die Bundesregierung das nicht tue, zeige ausgerechnet ein zwei Milliarden schweres Corona-Aufholprogramm, sagen Professorin Mechthild Wolff von der Hochschule Landshut, der Sozialpädagoge Ludwig Weber und die Heimleiterin Magdalena Dauer.

Was ist Jugendhilfe? Kinder- und Jugendhilfe "gewährleistet, dass Kinder zu ihrem Recht auf Entwicklung kommen", sagt Wolff. "Dass sie eine Chance im Leben kriegen." KJH sei präventiv tätig, suche Familien auf, in denen Eltern Suchtprobleme hätten, und helfe jungen Migranten. Wenn die ambulanten Hilfen nicht reichen, bietet die KJH Kindern und Jugendlichen in Heimen ein Zuhause, sagt Weber. Er steht dem Katholischen Sozialwerk Landshut vor, das für weite Teile Niederbayerns zuständig ist und unter anderem Jugendwohngruppen anbietet. In Niederbayern und der Oberpfalz stehen insgesamt knapp 1.090 Heimplätze zur Verfügung - die meistens belegt sind, wie die Regierungen mitteilen.