Corona-Appell von Bund und Ländern

Günstige Masken, keine privaten Feiern mehr


Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montagnachmittag mit Markus Söder (CSU, rechts) und seinen Ministerpräsidenten-Kollegen über neue Maßnahmen beraten. (Symbolbild)

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montagnachmittag mit Markus Söder (CSU, rechts) und seinen Ministerpräsidenten-Kollegen über neue Maßnahmen beraten. (Symbolbild)

Von mit Material der dpa

Zum Eindämmen der Corona-Pandemie rufen Bund und Länder die Bürger auf, ihre privaten Kontakte noch einmal deutlich zu reduzieren. Besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen sollen zudem günstige FFP2-Masken erhalten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stimmte die Bevölkerung schon mal auf weitere Verschärfungen derMaßnahmen ein.

Bürger sollten gänzlich auf private Feiern verzichten. Private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden. Das schließe auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein, heißt es in einem Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder in ihrer Videokonferenz vom Montag.

FFP2-Masken für besonders Gefährdete

Die Bürger sollen demnach auch auf nicht notwendige private Reisen und touristische Tagestouren verzichten, außerdem auf Besuche in Bereichen mit Publikumsverkehr. Besonders gefährdete Menschen sollen mit günstigen FFP2-Masken vor einer Ansteckung mit dem Corona- Virus bewahrt werden. Über 65-Jährige und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollen insgesamt 15 dieser Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung erhalten können, teilte Merkel mit. Die Kosten dafür trägt der Bund.

Personen mit Atemwegserkrankungen werden aufgerufen, zu Hause zu bleiben, bis die Symptome abgeklungen sind, und sich auszukurieren. Besuche bei älteren und besonders verletzlichen Personen sollen nur dann unternommen werden, wenn alle Familienmitglieder frei von jeglichen Krankheitssymptomen sind und sich in den Tagen zuvor keinem besonderen Risiko ausgesetzt haben.

Neue Beratungen am 25. November

Für den 25. November planen die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder eine weitere Beratungsrunde. Zu 100 Prozent lasse sich die Entwicklung nicht voraussagen. Angestrebt werde aber Berechenbarkeit und Planbarkeit über Weihnachten und den Jahreswechsel hinaus. Der beschlossene Teil-Lockdown mit Schließungen zahlreicher Einrichtungen läuft vorerst bis Ende November.

Merkel betonte, Kontaktbeschränkungen seien "das Erfolgsrezept", um die Virus-Ausbreitung zu bremsen: "Jeder Kontakt, der nicht stattfindet, ist gut für die Bekämpfung der Pandemie." Wichtig sei zudem, in Regionen mit hohen Fallzahlen stärker gegenzusteuern.

Söder deutet Verschärfung der Maßnahmen an

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stimmte die Menschen in Deutschland darüber hinaus auf eine Verlängerung und weitere Verschärfung der Anti-Corona-Maßnahmen über das Monatsende hinaus ein. "Ich habe wenig Hoffnung, dass Ende November alles wieder gut ist", sagte Söder. Man müsse die Maßnahmen deshalb "lieber verlängern statt vorzeitig abzubrechen". "Im Zweifel müssen wir auf Sicherheit setzen."

Die Neuinfektions-Zahlen begännen zu stagnieren, sagte Söder, betonte aber: "Es reicht noch nicht." Ziel müsse sein, die Zahl Richtung 50 zu senken, um Infektionsketten nachverfolgen und ein diffuses Geschehen verhindern zu können. Söder kündigte konkrete Beschlüsse für kommende Woche an. Söder fügte hinzu, um das Weihnachtfest mache er sich fast weniger Sorgen als um Silvester. r fügte hinzu: "So richtig vorstellen mag ich mir nicht, das wirklich große Skiferien wieder stattfinden."

Keine Lockerungen für den Sportbetrieb

Der Amateur- und Breitensport, der Anfang November zum Erliegen gekommen ist, muss sich wie erwartet wohl auf eine längere Corona-Pause einstellen. Die Profiligen im Fußball, Handball, Basketball und Eishockey werden bis zum Jahresende weiter nur Geisterspiele austragen dürfen, vorerst sind hier keine Lockerungen der Ende Oktober verschärften Corona-Regeln vorgesehen. Bund und Länder wollen erst auf ihrer nächsten Konferenz am 25. November "über konkrete Schlussfolgerungen sowie die weitere Perspektive für Dezember und Januar im Rahmen eines Gesamtkonzepts diskutieren und entscheiden", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Sowohl Merkel als auch Söder bekräftigten den Aufruf zum Verzicht auf freizeitbezogene Aktivitäten und Besuche in Bereichen mit Publikumsverkehr. Ein deutlicher Fingerzeig auch für den Sport. "Es gibt keinen Anlass zu glauben, ab Anfang Dezember sei alles wieder wie früher", sagte Söder.