Corona-Pandemie

Holetschek kann sich Corona-Impfstoff aus Bayern vorstellen


Gesundheitsminister Klaus Holetschek aus Bayern kannsich gut neue Produktionsstätten für den Corona-Impfstoff in Bayern vorstellen (Archiv).

Gesundheitsminister Klaus Holetschek aus Bayern kannsich gut neue Produktionsstätten für den Corona-Impfstoff in Bayern vorstellen (Archiv).

Von dpa

Bayerischer Gesundheitsminister zu sein gehört derzeit nicht zu den einfachsten Jobs im Freistaat. Neu-Amtsinhaber Klaus Holetschek stört das nicht. Er will auch neue Wege gehen.

Bayerns neuer Gesundheitsminister Klaus Holetschek kann sich auch gut neue Produktionsstätten für den Corona-Impfstoff in Bayern vorstellen. "Wenn Biontech definiert, welche Anforderungen sie an solche Standorte haben, stehen wir sofort zur Verfügung und sind auch bereit mitzuhelfen", sagte der CSU-Politiker, der seit diesem Freitag als Minister an vorderster Front im Kampf gegen die Corona-Pandemie in der Verantwortung steht.

Holetschek betonte, dass er schon lange davon überzeugt sei, dass die Pharmabranche zu den wichtigsten Leit-Wirtschaftszweigen gehöre und mehr Produktion auch aus medizinischen Gründen für Deutschland gut sei. Es gebe bereits einige Pharma-Cluster im Freistaat, daher könne er sich gut vorstellen, dass Bayern auch für Kapazitätserweiterungen bei der Corona-Impfstoffproduktion ein guter Standort sei.

Anfang der Woche hatte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin erklärt, dass der Bund gerne Biontech bei der Suche nach weiteren geeigneten Standorten für die Produktion des Impfstoffs helfen wolle. Biontech plant im kommenden Monat einen neuen Standort zur Produktion im hessischen Marburg, dadurch sollen die Kapazitäten deutlich erhöht werden.

Holetschek war am Freitag nach seiner für viele überraschenden Berufung zum Nachfolger der seit vergangenem Sommer massiv unter Druck stehenden Gesundheitsministerin Melanie Huml im Landtag vereidigt worden. Ministerpräsident Markus Söder (beide CSU) hatte Huml in die Staatskanzlei versetzt und den bisherigen Staatssekretär Holetschek zu ihrem Nachfolger berufen.

Obwohl es im Gesundheitsministerium seit Monaten auch immer wieder Probleme gegeben hat, etwa bei den Massentests von Urlaubsrückkehrern im August, sieht Holetschek keinen Grund, das Haus nun völlig umzubauen: "Ich kann aus fester Überzeugung sagen, wir haben sehr gute Mitarbeiter, die schon über viele Monate am Limit arbeiten."

Gleichwohl sei es aber sein Wunsch, dass im Ministerium künftig an manchen Stellen noch effizienter und schneller gearbeitet wird. "Wir müssen flexibler werden, unseren Blickwinkel ändern und mutig Lehren aus den Erfahrungen der vergangenen Monate ziehen", betonte Holetschek. Dazu zähle nicht nur weniger Bürokratie, es sei auch wichtig, "außerhalb des Systems zu denken".

Sein Fokus als Minister liege zunächst auf der erfolgreichen Umsetzung der Impfkampagne. "Wir müssen jetzt möglichst viele Menschen impfen, denn noch ist die Bereitschaft da", betonte er. Für einige Monate bleibe aber der Mangel an Impfstoff noch der Flaschenhals in der Pandemiebekämpfung.

Darüber hinaus sehe er den Freistaat bestens aufgestellt, gerade was die 99 kommunalen Impfzentren angehe. "Unsere Kommunen sind unser großer Vorteil", betonte Holetschek. Doch auch hier gebe es sicher noch Verbesserungsmöglichkeiten, um die Menschen schneller und einfacher zu erreichen. Eine Idee sei es dabei, ein Netz von Impfbussen zu organisieren, die durchs Land fahren. Gespräche hierzu liefen bereits.