Nach Gillamoos

Inzidenz im Landkreis Kelheim über 1.000


Eine Mitarbeiterin eines Testzentrums entnimmt einer Frau einen Nasenabstrich für einen Corona-Test.

Eine Mitarbeiterin eines Testzentrums entnimmt einer Frau einen Nasenabstrich für einen Corona-Test.

Von dpa

Knapp zwei Wochen nach Beginn des Gillamoos in Abensberg und neun Tage nach dem dortigen politischen Frühschoppen hat die Corona-Inzidenz im Landkreis Kelheim die Marke von 1000 überschritten. Am Mittwoch meldete das Robert Koch-Institut einen Wert von 1075,5. Das ist das Dreieinhalbfache des Wertes vor einer Woche und der höchste Wert in ganz Deutschland.

Allerdings liefern Inzidenzzahlen derzeit nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Derzeit finden sich sechs bayerische Landkreise und Städte unter den zehn bundesweit höchsten Inzidenzen. Bei allen gibt es zumindest zeitlich einen Zusammenhang mit Volksfesten. Rosenheim Stadt und Landkreis liegen mit 776,8 beziehungsweise 560,5 bundesweit auf den Plätzen drei und fünf. Das dortige Herbstfest ist am 11. September zu Ende gegangen. Bundesweit auf dem vierten Platz liegt Erding mit 592,6 - das dortige Volksfest hatte bis zum 4. September gedauert. Weißenburg-Gunzenhausen mit 500,4 und Eichstätt mit 495,6 liegen auf den Rängen acht und neun - und auch dort gab es vor relativ kurzer Zeit Volksfeste.

Der Zusammenhang zwischen den Festen und den hohen Inzidenzen ist nicht eindeutig bewiesen, liegt aber nahe. Auch andere Volksfeste wie die Erlanger Bergkirchweih oder das Gäubodenfest hatten massive Anstiege in der Inzidenz mit sich gebracht. Die Zahlen waren dort nach einiger Zeit allerdings wieder gefallen. Größere Überlastungen von Kliniken wurden nicht bekannt. Zudem zieht nicht jedes Volksfest stark steigende Corona-Zahlen nach sich. So hat beispielsweise der Herbst-Plärrer in Augsburg vom 26. August bis 11. September bislang keine deutlichen Ausschläge in der dortigen Inzidenz verursacht.

Der Gillamoos hatte vom 1. bis 5. September gedauert, Höhepunkt ist der politische Frühschoppen am 5. September mit markigen Sprüchen im Bierzelt.