Corona-Frust bei den Bundesbürgern

Für 40 Prozent fällt der geplante Sommerurlaub ins Wasser


Verwaiste Strände sind in Corona-Zeiten keine Seltenheit. Viele Deutsche haben ihren bereits gebuchten Sommerurlaub wieder storniert. (Symbolbild)

Verwaiste Strände sind in Corona-Zeiten keine Seltenheit. Viele Deutsche haben ihren bereits gebuchten Sommerurlaub wieder storniert. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Zwar wurden rechtzeitig zum Ferienbeginn etliche Reisewarnungen wieder aufgehoben und dadurch auch Urlaub im Ausland ermöglicht, trotzdem haben viele Bundesbürger ihren bereits gebuchten Urlaub wieder storniert. Zu unsicher ist ihnen offenbar die verfahrene Situation angesichts der Corona-Krise.

Grafik: Bitkom

Die Corona-Pandemie hat 40 Prozent der Bundesbürger die Urlaubsstimmung verhagelt. Das geht aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervor. Dabei wurden 1.002 Bürger ab 16 Jahren telefonisch befragt. 40 Prozent gaben dabei an, dass sie ursprünglich bereits einen Urlaub gebucht, diesen aber letztlich in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wieder storniert haben.

63 Prozent hatten Übernachtungen in Hotels oder Ferienwohnungen storniert, 50 Prozent komplette Pauschalreisen. Rund jeder Fünfte, der in den Urlaub fliegen wollte, hat diese Reise wieder storniert. 14 Prozent haben wegen Corona ihre Bahntickets gecancelt und 5 Prozent ihren bereits gebuchten Mietwagen.

Bei der Stornierung selbst gingen 42 Prozent den direkten Weg über die Webseite des jeweiligen Reiseanbieters. 37 Prozent stornierten per E-Mail, 34 Prozent per Brief, 30 Prozent telefonisch und 26 Prozent persönlich im Reisebüro.

Die Befragung wurde im Juni 2020 durchgeführt. Insgesamt hat sich daraus ergeben, dass zwei Drittel der Betroffenen die Stornierung teilweise oder sogar komplett online vorgenommen haben. "Das Corona-Virus und die weltweiten Reisebeschränkungen haben das Reisen in viele Länder in diesem Jahr unmöglich gemacht oder stark erschwert. Auch wenn jetzt wieder teilweise Lockerungen bestehen, wollen viele Menschen aus Sorge um Ansteckungen an Flughäfen, Bahnhöfen oder durch Touristenmassen vor Ort nicht in den Urlaub fahren. Je einfacher und unkomplizierter Stornierungen derzeit erfolgen, desto zufriedener ist der Kunde - und desto eher wird er sich für die Buchung einer Reise etwa für den Herbst entscheiden", prognostiziert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Der Erfolg der Reisestornierung war dabei für die Verbraucher höchst unterschiedlich: Immerhin 41 Prozent haben den Reisepreis vollständig erstattet bekommen, 40 Prozent mussten sich mit einem Gutschein begnügen. 19 Prozent haben allerdings nur eine teilweise Rückerstattung erhalten, bei ebenfalls 20 Prozent ist die Rückerstattung noch offen. 2 Prozent haben keinerlei Rückerstattung erhalten.