COP26

Klimagipfel: Forderung zu Kohleausstieg abgeschwächt


Rauch steigt aus einem mit Kohle betriebenen Stahlwerk im Dorf Hehal in der Nähe von Ranchi im östlichen Bundesstaat Jharkhand in Indien.

Rauch steigt aus einem mit Kohle betriebenen Stahlwerk im Dorf Hehal in der Nähe von Ranchi im östlichen Bundesstaat Jharkhand in Indien.

Von mit Material der dpa

Noch ist nicht klar, ob der Klimagipfel in Glasgow heute tatsächlich wie geplant zu Ende geht. Eines ist aber wohl schon sicher: Pläne zum Kohleausstieg dürften deutlich entschärft werden.

In einem neuen Entwurf für die Abschlusserklärung des Weltklimagipfels in Glasgow ist die Forderung nach einem Ausstieg aus der Kohle deutlich abgeschwächt worden. Das geht aus dem am Freitagmorgen von der COP-Präsidentschaft veröffentlichten Dokument hervor.

In einer früheren Fassung war noch davon die Rede, dass die Staaten den "Ausstieg aus der Kohle und aus Subventionen in fossile Energieträger beschleunigen" sollten. In der aktuellen Fassung heißt es, der Ausbau sauberer Energien solle vorangetrieben werden und die schnelle Abschaltung von Kohlekraftwerken, deren ausgestoßenes Kohlendioxid nicht gebunden wird, beschleunigt werden. Außerdem sollten lediglich "ineffiziente" Subventionen für fossile Energieträger beendet werden.

Am Ende der Weltklimakonferenz, planmäßig für Freitagabend angesetzt, müssen die rund 200 Staaten den finalen Erklärungstext gemeinsam offiziell beschließen. Frühere Konferenzen waren meist ins Wochenende verlängert worden. Erklärtes Ziel des Gipfels ist, es die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit im Rahmen des Möglichen zu halten.

Greenpeace-Chef fordert Deutschland zu mehr Ehrgeiz auf

Der deutsche Greenpeace-Chef Martin Kaiser forderte die Bundesregierung auf, sich für ehrgeizigere Formulierungen einzusetzen. "Wenn keine klare Aussage zu fossilen Energieträgern reinkommt, droht das Ganze zu einer Luftnummer zu werden", sagte Kaiser der Deutschen Presse-Agentur. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) müsse sich nun "reinhängen" und gemeinsam mit der EU-Delegation ein starkes Signal setzen.