Cham

Einsatz für die Feuerwehr Altenmarkt


Gerade die kleinen Ortsfeuerwehren sind unverzichtbar, wenn's um erfolgreiche Einsatzabwicklung geht.

Gerade die kleinen Ortsfeuerwehren sind unverzichtbar, wenn's um erfolgreiche Einsatzabwicklung geht.

Ein Haus brennt. Es kam zum Unfall. Ein Baum liegt auf der Fahrbahn. Drei mögliche Szenarien, in denen die Feuerwehr zur Hilfe gerufen wird. Doch für sie gilt: In mindestens zehn Minuten muss sie vor Ort sein. Die kleineren Feuerwehren, wie die in Altenmarkt, können das sicherstellen. Und sie bieten vom ersten Moment an professionelle Hilfe. Wir waren bei einem Übungseinsatz dabei und stellten fest: Ein Einsatz ist nicht nur mit Wasser spritzen.

Das Startsignal für die Übung gab Einsatzleiter Andreas Dachauer um 20 Uhr ging's los, was dort passiert erfahrt ihr in der Chamer Zeitung vom 23. September.

Doch normalerweise werden die Feuerwehren anders alarmiert. Wie das bis zum Ausrücken abläuft, seht ihr hier:

Rein in den Schutzanzug

Im Gerätehaus angekommen, müssen sich die Feuerwehrleute erst einmal für den Einsatz bereitmachen. Das heißt: Denn persönlichen Schutzanzug anziehen. Der ist für jede Einsatzkraft gleich und besteht aus:

Auf der Anfahrt

Dann geht's los zum Einsatz. Während der Anfahrt zum Unglücksort gibt es bereits erste Lagemeldungen vom Unglücksort. Dementsprechend reagieren dann die Feuerwehrler im roten Flitzer. Im Falle der Übung in Sattelbogen ist von einer starken Rauchentwicklung auf einem landwirtschaftlichen Anwesen die Rede. Der Atemschutztrupp bereiten sich vor.

Das heißt, die Atemschutzträger im Löschfahrzeug der Altenmarkter Wehr müssen sich bereit machen. Ihre Kameraden helfen. Alles muss passen, die Maske muss sitzen, es darf keine Haut freiliegen. Der Druck aus der Flasche muss geprüft werden und wenn das alles sichergestellt ist, kehrt Ruhe im Auto ein. Die Kameraden konzentrieren sich auf ihren anstehenden Einsatz.

Die Altenmarkter Wehr zählt mit zwei Fahrzeugen und 35 Aktiven zu den kleineren Einheiten im Landkreis. Aber gerade die "Kleinen" sind das Rückgrat des Katastrophenschutzes. Etwa 80 Prozent der 190 Wehren im Landkreis haben nur eines oder zwei Fahrzeuge. Aber sie sind unverzichtbar, betonen Kreisbrandrat Michael Stahl und Kreisbrandinspektor Marco Greil.

Diese Feuerwehren würden die Hilfeleistungsfrist von etwa zehn Minuten nach Alarmierung gewährleisten, liefern für die Einsätze die nötige Mannstärken und sie kennen sich vor Ort aus. Das sind im Ernstfall entscheidende Dinge, die Zeit sparen und Leben retten können. "Ohne sie würden wir ganz schön alt aussehen", erklärt Kreisbrandmeister Hans Hochmuth.

Die Fahrt von Altenmarkt nach Sattelbogen dauerte rund 20 Minuten. Für die meisten der Männer, kommt dieser Übungseinsatz aber erst nach einem langen Arbeitstag. Sie sind - wie das bei den meisten Kameraden im Landkreis ist - ehrenamtlich im Einsatz. Geld gibt es für diesen Mehraufwand nicht.

Am Einsatzort

In Sattelbogen bei der Übung hat Einsatzleiter Andreas Dachauer gleich eine Aufgabe für die Altenmarkter Feuerwehrler. Ihre Aufgabe ist es, einen eigenen Brandabschnitt zu sichern. Denn das angenommene Feuer einer Scheune droht auf ein Wohnhaus und einen Wald überzugreifen.

Die Atemschutzträger der Altenmarkter Wehr müssen ihren Rauch im stehenden Kameraden beistehen, um ein übergreifen der Flammen auf das Haus zu verhindern. Die anderen eingesetzten Kräfte aus Altenmarkt sind damit beauftragt einen Schutzschild aus Wasser zum Wald hin aufzubauen.

Dazu verlegen die Männer mehrere Druckleitungen und bereiten die Verteiler vor. Das benötigte Wasser für diese Aufgabe liefert ihnen ein anderer Trupp aus einer anderen Feuerwehr.

Nach gut 15 Minuten gibt Einsatzleiter Andreas Dachauer bekannt: "Das Feuer ist aus! Abbauen!" Für die Einsatzkräfte bedeutet dies, sie müssen die zuvor ausgerollten Schläuche wieder zusammenkramen und im Fahrzeug verstauen. Bei der Rückfahrt zum Gerätehaus bespricht man sich. Manch einer macht Späße. Aber das ist nicht immer so. Gerade nach schlimmeren Vorkommnissen.

Jährlich rücken die Altenmarkter zu 25 bis 50 Einsätzen aus. Dabei handelt es sich um Brände, Sicherheitswachten, Verkehrsunfälle aber auch Fehlalarme.

Fast geschafft

Kurz vor 22 Uhr kommt die Mannschaft in Altenmarkt am Gerätehaus an. Inzwischen ist es stockfinstere Nacht. Doch ins Bett fallen ist noch nicht für die Männer. Die Stromerzeuger liefen bei der Übung und müssen deshalb wieder mit Benzin befüllt werden.

Für einen ersten Löschangriff bediente sich die Mannschaft aus dem Tank des Feuerwehrautos, und der muss deshalb aus dem Hydranten wieder aufgefüllt werden. Weil die Schläuche nass und dreckig sind, müssen sie gegen saubere und trockene ausgetauscht werden.

Und der Einsatz muss nachbereitet werden, will heißen, man redet drüber. Es geht darum, wie es lief, was besser werden muss. Eine Stunde nach Einsatzende ist schnell vorbei. Erst dann ist für die Floriansjünger Schicht im Schacht. Aber keiner kann garantieren, dass die Nacht ruhig bleibt.

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Rückbau der Versorgungsleitungen.

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Die gebrauchten Schläuche müssen wieder aufgerollt werden.

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Damit beim nächsten Einsatz wieder alles passt: Der Tank des Feuerwehrautos muss wieder befüllt werden.

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Markus Fischer koordiniert die Arbeit seiner Männer.

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Ein Trupp stellt die Verbindung zum Wasser her.

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Das holen sich die Wehren bei der Übung aus dem nahen Weiher.

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Die Altenmarkter müssen Brandabschnitt drei - den Wald neben dem Brandobjekt - sichern.

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Kommandant Markus Fischer gibt die Befehle an seine Gruppe weiter.

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Ankuppeln des Druckschlauchs.

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Insgesamt bildete die Einsatzleitung drei Brandabschnitte.

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Es galt unter anderem ein Übergreifen der Flammen aufs Wohnhaus zu verhindern.

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Die Feuerwehr Altenmarkt übernahm den Brandabschnitt drei. Der beeinhaltete das Sichern des Waldes vor dem Feuer.

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Die Feuerwehrstiefel schützen vor Verletzung des Fußes durch herabfallende Gegenstände, Stichverletzungen der Fußsohle durch Hineintreten in spitze Gegenstände, Verletzungen durch Umknicken, Kälte und Nässe, Verbrennungen des Fußes, elektrischen Strom und statische Aufladung.

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Der Schutzanzug eines Ferwehrmanns besteht bei den Altenmarktern aus Hose und Jacke. Sie sind aus feuerhemmenden Material. Dadurch bieten sie Schutz vor Hitzestrahlung und Flammeinwirkung. Zur besseren Sichtbarkeit ist die Kleidung mit Reflexionsstreifen und fluoreszierenden Streifen versehen.

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Die Handschuhe schützen vor extremen Temperaturen und Schnittverletzungen. Falls die Feuerwehrleute in Kontakt mit Verletzten kommen, tragen sie unter dem Feuerwehrhandschuhe noch welche aus Latex.

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Ein Feuerwehrhelm besteht meist aus Aluminium, Duroplast, Thermoplast, Kevlar oder GFK. Im Nacken schützen Leder oder Aramidfaserstoffe vor Verletzung oder Funken. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein ein Visier daran zu befestigen. Damit ist die Einsatzkraft vor Splittern, Flüssigkeitsspritzern oder Wärmestrahlung geschützt.