Meine Arbeit als Café-Betreiber besteht nicht nur aus bedienen", sagt Abdelfattah Belouali (53). Seit rund zwei Monaten betreibt er das "Le petit Café de Monsieur S." in der Schirmgasse.
Neben Servieren, Kaffee kochen und Speisen zubereiten will er seine Arbeit um einen weiteren Bereich ergänzen: Er möchte Kreativen und Kunstschaffenden eine Plattform bieten und Veranstaltungen in seinem Café organisieren - die "Salonkultur". "Wir wollen einen Ort für Kultur in angenehmer Atmosphäre schaffen", sagt Belouali. Zwar gebe es in Landshut sehr wohl Angebote, aber in einem so heimeligen Maße vermissen sie Belouali und seine Frau Mechthild Wolff etwas in der Stadt. "Gastronomie gehört zur Kultur. Ich möchte, dass Menschen in meinem Laden zusammen kommen, diskutieren, streiten und lieben - das ist Kultur", so der Betreiber, der von seiner Frau bei dem Vorhaben unterstützt wird.
Seit der Eröffnung ist Belouali ganz zufrieden mit der Resonanz auf sein Café. Warum dann so schnell eine neue Herausforderung suchen? Belouali: "Es war schon immer mein Traum, einen solchen Ort zu schaffen." Der gebürtige Marokkaner hat bereits viel Erfahrung im Gastro- und Kulturbereich. Er arbeitete rund 27 Jahre in Restaurants in Venedig; auch dort bot er Lesungen, Tanz und Vorträge an. "Das lief toll!" In Italien lernte er seine Frau kennen, nach sieben Jahren Fernbeziehung zog er zu ihr nach Landshut. Es folgen Integrations- und Deutschtests und eine Arbeit am Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft. Heute huscht er durch sein eigenes Café. Belouali weiß, dass ohne Einnahmen nichts geht, aber bei den kommenden Kulturevents gehe es ihm nicht um Profit. "Mein Café soll ein Theater sein, das ist Lohn genug", so der Betreiber. Deshalb habe man sich entschieden, nun einfach mal zu probieren, ob es klappt, in Landshut ein solches Konzept auf die Beine zu stellen. "Wir schauen uns das jetzt einfach mal an", sagt Mechthild Wolff.
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