Buch-Tipp „Die Chroniken von Alice“

„Finsternis im Wunderland“ ist nichts für schwache Nerven


"Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland", Christina Henry, Penhaligon/Penguin Random House, 352 Seiten.

"Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland", Christina Henry, Penhaligon/Penguin Random House, 352 Seiten.

Von res

In dem Fantasy-Roman "Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland" wird der Leser in eine grausame Welt gezogen, die nicht einmal annähernd so bezaubernd ist wie die des Originals "Alice im Wunderland".

Alice - ein süßes, blondes Mädchen, das durch seine Naivität in ein Wunderland stolpert? Von diesem Charakter ist in der düsteren Neuerzählung von Christina Henry am Ende nicht mehr viel übrig.

Darum geht's: Alice ist seit zehn Jahren in einem Irrenhaus eingesperrt. Angeblich, weil sie verrückt ist. Denn als sie damals gefunden wurde, war sie blutüberströmt und hat immer wieder von einem grausamen Kaninchen geschwafelt. Alice selbst erinnert sich jedoch an gar nichts mehr. Der einzige Grund, der sie davon abhält, durchzudrehen, ist der geisteskranke Axtmörder Hatcher aus der Nachbarzelle. Mit ihm gelingt Alice bei einem Feuer im Hospital die Flucht. Doch mit dem ungewöhnlichen Pärchen befreit sich auch ein dunkles Wesen, das bisher in den Tiefen des Irrenhauses geschlummert hat. Alice weiß: Sie muss dieses Ungeheuer besiegen, um die Wahrheit über sich selbst herauszufinden - und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat.

In aller Kürze: Alice wird von allen für verrückt gehalten, sie selbst hat jedoch keine Erinnerungen an ihre Vergangenheit. Doch die Alpträume von einem weißen Kaninchen lassen sie einfach nicht los.

Das Besondere: Die allgemein bekannten Charaktere von "Alice im Wunderland" sind auch in diesem Roman vertreten - jedoch in anderen spannenden Rollen. Der Leser wird sich danach nie wieder die Originalversionen ohne Hintergedanken ansehen können.

Fazit: Die brutale Neuerzählung "Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland" birgt viele grausame Überraschungen, die nichts für schwache Nerven sind. Hat man jedoch einmal angefangen zu lesen, will man das Buch nicht mehr zur Seite legen. Mit ihrem packenden Schreibstil zerrt einen die Autorin Christina Henry in diese unbarmherzige Welt.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.de.