Buch-Tipp

„Der Grant der Frau“ ist ein humorvoller Appell


"Der Grant der Frau", Eva Karl Faltermeier, SüdOst/Battenberg Gietl.

"Der Grant der Frau", Eva Karl Faltermeier, SüdOst/Battenberg Gietl.

Von Laura Wallner

Ein Buch über den Alltag von Frauen, die ihren Grant als Waffe einsetzen, um für Gerechtigkeit zu kämpfen oder einfach nur ihre Ruhe zu haben.

Darum geht's: Wer kennt die Frage nicht: "Mei, wos bist denn scho wieder so grantig? Schau halt a bisserl freundlicher." Du bist nicht alleine, wenn du solche Aussagen leid bist. Wer lässt sich schon gerne sagen, wie man zu schauen hat? Eva Karl Faltermeier auf jeden Fall nicht. Deshalb hat sie in ihrem Buch Geschichten aus dem Leben des Frauseins gesammelt, wo das Gefühl des Grants zurecht dominiert. Denn der weibliche Grant kann viele Auslöser haben, sei es Hunger, ein ungefragter Ratschlag, seine Tage zu haben oder Baustellen.

Das Schlimme daran ist, dass grantige Männer - im Gegensatz zu grantigen Frauen - seltener ein Thema sind. Ein grantiger Mann wird oft in Ruhe gelassen, während grantigen Frauen gerne die Meinung gesagt wird. Sie haben dann "Haare auf den Zähnen". Eva Karl Faltermeier erklärt charmant, warum der weibliche Grant wichtig ist und wie man sich gegenüber einer grantigen Frau verhält. In aller Kürze: Wenn alle Frauen öfter grantig wären, wären wir emanzipationstechnisch schon viel weiter.

Fazit: Der Grant ist an jeder Stelle im Buch nachvollziehbar. Daher schmunzelt man beim Lesen oft oder braucht sogar eine kurze Pause zum Lachen. Eva Karl Faltermeier erzählt in ihrer trockenen oberpfälzischen Art Geschichten so nahe an der Realität, dass viele wohl Déjà-vus haben. Ein Appell, nichts in sich hineinzufressen, sondern Emotionen rauszulassen.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.de.