Bistum Regensburg

14 neue Steine sollen zum Nachdenken anregen


Auf dem Stolperstein sind Name, Geburtsjahr, das Jahr und der Ort der Deportation sowie Angaben zum Schicksal Johann Maiers eingraviert

Auf dem Stolperstein sind Name, Geburtsjahr, das Jahr und der Ort der Deportation sowie Angaben zum Schicksal Johann Maiers eingraviert

Von Redaktion idowa

Am Mittwoch sind in Regensburg und Lappersdorf 14 neue Stolpersteine zur Erinnerung an die Opfer der Nationalsozialisten verlegt worden. Zwei mit einem besonderen Hintergrund.

Wie das Bistum Regensburg mitteilte, wurden am Mittwoch 13 Stolpersteine in Regensburg und einer in Lappersdorf verlegt. "Die neu angebrachten Stolpersteine sind nicht dazu da, die Leute zum Stolpern, sondern geistig zum Nachdenken zu bringen", erklärt Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Mit der Aktion "Stolpersteine" soll an die Opfer der Nationalsozialisten erinnert werden. Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat das Kunstprojekt ins Leben gerufen.

Die Steine bestehen aus Messing und werden vor dem letzten freiwillig gewählten Wohnort des Opfers in den Boden eingelassen. Auf ihnen sind dann der Name, das Geburtsjahr, das Jahr und der Ort der Deportation sowie Angaben zum Schicksal eingraviert. Viele von ihnen haben kein Grab und es ist nicht bekannt, wo sie verstorben sind, weshalb die Steine wichtige Erinnerungspunkte sind. In 26 Ländern sind inzwischen über 90.000 Steine in über 1.800 Kommunen verlegt worden. In der Domstadt wurden bisher rund 250 Stück durch die AG Stolpersteine gezählt.

Einsatz für die Stadt

Bei einer Kundgebung auf dem Dachauplatz in Regensburg am 23. April 1945 forderte der Domprediger Dr. Johann Maier die kampflose Übergabe von Regensburg. In seiner Nähe stand der Rentner Josef Zirkl, der nur zufällig vor Ort war. Beide wurden von der Gestapo verhaftet und zum Tode verurteilt. In der Nacht auf den 24. April wurden die beiden Männer hingerichtet. "Sein Mund ist zwar verstummt, aber seine Tat und sein Tod werden weiter predigen. Dieser Stolperstein predigt jetzt mit", würdigte Bischof Rudolf den Domprediger. Am Krauterermarkt 4 rechts neben dem Eingang zum Bischofshof wurde der Stein für Dr. Johann Maier verlegt, der Stein für Josef Zirkl ist in der Richard-Wagner-Straße 15 in den Boden eingelassen worden.

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Bischof Rudolf würdigte in seinem Grußwort das Lebenszeugnis des Dompredigers Dr. Johann Maier. Mit im Bild Susanne Feichtmayer-Arnold und Ulrich Fritsch von der "AG Stolpersteine"

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Johann Maier (r.), der Neffe des Dompredigers, wohnte zusammen mit seiner Frau der Verlegung des Stolpersteins bei.