Bilder des Verfalls

Ein Blick in das marode Landshuter Stadttheater


Ein Theater, das im Moment dem Verfall überlassen ist.

Ein Theater, das im Moment dem Verfall überlassen ist.

Von Uli Karg

Seit 2014 steht das Landshuter Stadttheater leer. Schon Jahre davor war klar, dass das Haus saniert werden muss. Betritt man es heute, ist klar: Es wird höchste Zeit - wie die Bilder von Peter Litvai zeigen.

"Bühnenzüge am Stadttheater entsprechen den TÜV-Auflagen nicht." So titelte die "Landshuter Zeitung" - am 24. November 2010. Geschlagene 13 Jahre später steht die Sanierung immer noch an. Wobei seit 2010 durchaus einiges geschehen ist. Da war zunächst die Posse um den städtischen Bernlochnerkomplex, in dem das denkmalgeschützte Theater untergebracht ist: In Teilen sittenwidrig und "schwebend unwirksam" sei der Vertrag zwischen der Stadt und der Brauerei Wittmann als Besitzerin des Grund und Bodens, auf dem der Komplex steht.

Nichts ging mehr. Im Herbst 2015 wurde das juristische Tauziehen beendet. Die Stadt kaufte das Bernlochner-Areal für 7,11 Millionen Euro. Von einer "Jahrhundertentscheidung" war die Rede und davon, das alte Theater nun endlich im Bestand zu sichern und einen neuen Bühnenraum zu bauen. Für den Neubau sollte es einen Architekturwettbewerb geben. Und seitdem? Zweifel am Bernlocher als Theaterstandort, da der Platz für einen Neubau nicht reichte. Prüfung acht alternativer Standorte. Kauf der Zisler-Villa am Bernlochnergelände durch die Stadt. Einstimmige "Meilenstein"-Entscheidung des Stadtrats für den Theater-Standort Bernlochner. Fertigstellung im Frühjahr 2024! Großzügige Förderzusagen. Ein bejubelter Wettbewerbssieger für den Neubau. Ein plötzliches Haushaltsloch. Das nahe Ende aller Theaterträume. Theaterschock! Solidaritätskundgebungen. Endlose Stadtratsdebatten. Hilflosigkeit. Zähneknirschen. Kein Geld da. Neubau adé. Und die Sanierung? Soll kommen. Bloß wann... Sicher ist bislang nur eines: Eine Fertigstellung bis zum Frühjahr 2024 wird es nicht geben.

sized

Löcher auch im Zuschauerraum.

sized

Offene Stuhlpatenschaften und das Ende der Bühne: Im Parkett wird die Geschichte des Stadttheaters als Summe verpasster Chancen erzählt.

sized

Löcher, wohin man schaut.

sized

Blick in den Zuschauerraum vom Eingang im ersten Stock.

sized

Der Boden ist nicht mehr ganz.

sized

Die Erscheinung längst vergangener Tage lässt sich bestenfalls noch erahnen.

sized

Sesselreste.

sized

Löcher, wohin man schaut.

sized

Nur noch Leere.

sized

Das Foyer samt Garderobe.

sized

Hier sammelte sich einst das Publikum vor der Aufführung.

sized

Rangbalustrade.

sized

Die Bühne ist am Ende.