Besuch im Hochwasser-Gebiet

Söder: Wir lassen niemanden allein


Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.

Von dpa

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den vom Hochwasser betroffenen Menschen in Südostbayern Hilfe und Unterstützung zugesichert.

"Wir lassen da niemanden allein, ganz sicher nicht", sagte Söder am Sonntagnachmittag in Schönau am Königssee. Unabhängig von in Aussicht gestellten Hilfen des Bundes werde man auch in Bayern überlegen, wie man helfen könne. "Wir trauern um alle Opfer, wir beten mit den Angehörigen, wir wünschen allen, die noch betroffen sind, alles Gute", sagte Söder. Zudem dankte er den Rettungskräften, die Übermenschliches leisteten.

Mit Blick auf das Hochwasser im Westen Deutschlands sprach Söder von einer "absoluten Super-Katastrophe". In Relation dazu sei die Situation in Bayern nun zwar "sehr, sehr schlimm", wenn auch nicht ganz so dramatisch. Für die einzelnen Betroffenen sei es aber genau gleich schlimm. "Deswegen muss uns jedes Schicksal wertvoll sein."

Söder mahnte, man müsse nun sowohl bei Klimaanpassungsmaßnahmen als auch beim Klimaschutz das Tempo beschleunigen. Bis 2040 wolle Bayern klimaneutral werden, "und da werden wir uns richtig anstrengen müssen dafür", sagte der CSU-Chef. Aber auch wenn Klimaschutz teuer sei: "Am Ende sind die Kosten des Nichtstuns viel, viel teurer."

Ähnlich äußerte sich Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). "Das Thema Hochwasser braucht die größtmögliche Aufmerksamkeit. Wir werden die aktuellen Katastrophenereignisse genau analysieren und Schlussfolgerungen für Bayern ziehen", sagte er. "Es ist ein Bild der Verwüstung. Unsere Gedanken sind bei den betroffenen Menschen. Ihnen gilt unser tief empfundenes Mitgefühl". Jetzt stehe die schnelle Unterstützung für die betroffenen Menschen im Vordergrund. Die verheerenden Ereignisse zeigten zudem: "Wir müssen das Thema Hochwasser und Sturzflut gerade angesichts des fortschreitenden Klimawandels sehr ernst nehmen."

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), der Söder und Glauber nach Schönau begleitete, versprach schnelle Hilfe des Bundes für die Flutopfer in Deutschland. Man orientiere sich bei den Soforthilfen an der letzten Flut, also an etwa 400 Millionen Euro, sagte Scholz. "Wir sind bereit, unseren Anteil zu leisten." Insgesamt bewegten sich die Ausgaben für die verheerenden Schäden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen allerdings im Milliarden-Bereich. Angesichts des Klimawandels sei es besonders wichtig, dass Deutschland ein klimaneutrales Industrieland werde, betonte auch Scholz. Sonst würden die Menschen solche Katastrophen immer wieder treffen.